GilchingIn der Not, möglichst schnell weitere Betreuungsplätze für Kinder anbieten zu müssen, geht jetzt die stark wachsende Gemeinde Gilching in die Offensive. Sie will ein Haus am Frauwiesenweg mit vier Krippen- und zwei Kindergartengruppen bauen und auch einen Hort mit vier Gruppen an der Uranusstraße schaffen. Die Projekte würden jeweils etwa 2,5 Millionen Euro kosten und müssten bis Ende nächsten Jahres fertiggestellt sein, damit die Kommune hierfür Zuschüsse erhält. Den Plan legte Bürgermeister Manfred Walter (SPD) am Dienstagabend dem Gemeinderat vor, der einstimmig die Bauvorhaben absegnete. Denn Gilching gehört zu den kinderreichsten Gemeinden in Bayern und der Druck wächst weiter, über ausreichend Kita-Plätze zu verfügen, auf die Eltern jetzt einen Rechtsanspruch haben. Derzeit fehlen in Gilching - trotz zahlreicher Investitionen - 65 Krippen- und 41 Kindertagesstättenplätze.
Die Kommunalpolitiker beschlossen außerdem, vorrangig in Geisenbrunn und Argelsried nach geeigneten Flächen zu suchen, wo die Nachfrage nach entsprechenden Einrichtungen am größten ist. In diesen Ortsteilen ist der Zuzug enorm. Vorerst vom Tisch ist dagegen der Plan, am Montessori-Kindergarten an der Schulstraße im Altdorf einen Krippen-Anbau für zwei Gruppen zu errichten. Die Kosten würden sich hierbei laut Verwaltung auf etwa eine Million Euro belaufen. "Es wäre sehr schade, dort den wunderschönen Garten zu zerstören", sagte Dorothea Heutelbach (CSU). Dieser Ansicht waren sämtliche Fraktionen.
Auf Anfrage von Grünen-Gemeinderat Peter Unger teilte Rathauschef Walter mit, dass es bislang noch keine Klagen von Eltern in Gilching gebe, deren Kinder noch auf der Warteliste stehen. Es seien lediglich anwaltliche Schreiben eingegangen, so Walter. Der hatte als Prognose noch eines parat: In die Gemeinde werden bis 2025 noch mehr Kinder zuziehen.