Gilching:Manfred Walter gelingt ein Kantersieg

Der Bürgermeister wird mit 70,5 Prozent wiedergewählt. Das erstaunt sogar seine Gegner.

Von Christian Deussing

Gilching Mit einem Kantersieg von 70,5 Prozent der Wählerstimmen ist der Gilchinger SPD-Bürgermeister Manfred Walter wiedergewählt worden. Er habe zwar damit gerechnet, nicht in die Stichwahl zu müssen, sagte der Rathauschef in einer ersten Stellungnahme. Aber dieses "überragende Ergebnis" habe ihn dann doch positiv überrascht. Die Bürger seien offenbar mit der "Summe meiner Arbeit zufrieden", freute er sich über den "großen Vertrauensbeweis" der Wähler. Er liebe seinen Beruf und würde sich gern für weitere sechs Jahre als Bürgermeister für die Menschen in Gilching einsetzen, hat Walter schon vor der Kommunalwahl verkündet. Genau das darf der 47-jährige Verwaltungschef jetzt wieder beweisen.

Ein viel besseres Resultat hat die Kandidatin der Freien Wähler, Pia Vilsmayer, am Sonntag erwartet. Zumindest habe sie geglaubt, wenigstens in die Stichwahl zu kommen. Doch selbst dieses minimale Etappenziel hat die Studienrätin verpasst, die mit 13,7 Prozent doch weit abgeschlagen blieb. Natürlich habe sie gespürt, dass der amtierende Bürgermeister stark sei und Sympathien genieße. Aber vielleicht habe Walter auch davon profitiert, dass die CSU diesmal keinen eigenen Kandidaten aufgestellt hat, glaubt Vilsmayer - die mit Infoständen, Hausbesuchen und "Polit-Talk" noch alles versucht hatte.

Nur acht Prozent hat Kevin Akpomuje von den Grünen erreicht. Der Jugendreferent und Gemeinderat wollte wenigstens ein zweistelliges Votum erzielen und hatte damit geliebäugelt, Walter zumindest in eine Stichwahl zu zwingen. Doch daraus wurde nichts. "Ich bin trotzdem nicht niedergeschlagen und danke allen, die mir geholfen haben", sagte er und verwies darauf, dass sein Thema - der "Internet-Ausbau" - in der Gemeinde nun verwirklicht werde. Akpomuje hatte jedoch angenommen, dass der siegreiche Bürgerentscheid für "sichere Rad- und Fußwege" bei der geplanten Westumfahrung ein "Push" für die Grünen bedeuten würde - der Effekt blieb offenbar aus.

Der vierte Kandidat im Kampf um den Rathaussessel, Richard Brosig (Bürger für Gilching), hat 7,8 Prozent der Stimmen erreicht. Er hatte ungefähr mit diesem Resultat gerechnet, sich jedoch gewünscht, vor dem Grünen-Politiker zu liegen. Über die Höhe des Wahlerfolgs von Rathauschef Walter zeigt sich Brosig erstaunt. Er habe an eine Stichwahl zwischen Walter und Vilsmayer geglaubt, sagte Brosig.

Walter wird am heutigen Montag eine große Party mit der SPD in einem Gilchinger Lokal feiern. Nur die geringe Wahlbeteiligung von 52,7 Prozent stimmt den Bürgermeister ein wenig nachdenklich.

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