KulturwocheVon rockigen Gitarrenriffs bis zum Archäologie-Workshop

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Sie stellen die Kunst- und Kulturwoche auf die Beine (von links): Heidi Leistner-Mayer, Sabine Ayhan, Manfred Walter, Gerdfried Wolfertstetter, Anja Kiemle, Rolf Hille, Sigrid Refle, Jakob Promoli, Erich Lutz, Michael Rappenglück, Annette Reindel, Jakobus Ciolek, Bernhard Feilzer, Sandra Samal-Anzer, Michael Campos Viola, Sylvia Oertel und Philipp Fixmer.
Sie stellen die Kunst- und Kulturwoche auf die Beine (von links): Heidi Leistner-Mayer, Sabine Ayhan, Manfred Walter, Gerdfried Wolfertstetter, Anja Kiemle, Rolf Hille, Sigrid Refle, Jakob Promoli, Erich Lutz, Michael Rappenglück, Annette Reindel, Jakobus Ciolek, Bernhard Feilzer, Sandra Samal-Anzer, Michael Campos Viola, Sylvia Oertel und Philipp Fixmer. (Foto: Steipe)

Früher traten sie nebeneinander auf, heute ziehen sie an einem Strang: 25 Vereine und Künstler gestalten in Gilching vom 10. bis 26. Oktober eine Kulturwoche. Rock trifft auf Klassik, Kabarett auf Volksmusik, Ausstellungen auf Lesungen.

Von Patrizia Steipe, Gilching

Rockige Gitarrenriffs im Kultcafé, Archäologie-Workshop im Wersonhaus, Filmgespräch im Kino – vom 10. bis 26. Oktober verwandelt die Gemeinde Gilching 15 Orte in Bühnen. Die Kunst- und Kulturwoche 2025 ist aber mehr als ein Programm mit 55 Veranstaltungen. Sie zeigt, wie sich aus Einzelkämpfern ein Netzwerk entwickelt hat. Gilching ist ein Ort der Kontraste, 804 erstmals urkundlich erwähnt, heute durch viele Neubaugebiete geprägt.

So vielfältig wie die Ortsgeschichte ist die Kultur vor Ort. Früher lief vieles nebeneinander her. Maler stellten für ihr Publikum aus, Musiker spielten Konzerte vor ihren Zuhörern, Autoren lasen in kleinen Kreisen. Manchmal sogar zeitgleich, sodass sie sich gegenseitig das Publikum nahmen. „Die Kulturschaffenden waren oft Einzelkämpfer, jetzt arbeiten sie zusammen“, sagt Bürgermeister Manfred Walter. Seit elf Jahren gibt die Gemeinde als Veranstalter den Rahmen für die Kunst- und Kulturwoche, gefüllt wird er von mehr als 25 Vereinen, Künstlerinnen und Künstlern. Sie bilden mittlerweile eine Gemeinschaft.

Ein Beispiel ist die multimediale Videoinstallation an der Fassade des Wersonhauses, in dem das Schichtwerkmuseum untergebracht ist. Leiterin Annette Reindel berichtet über ihr Kooperationsprojekt am 17., 18. und 19. Oktober mit den Hobbyautoren „Die Wortreichen“. „Die Fassade wird abends mit Videofilmen des Zeitreise-Vereins beleuchtet. Die Gäste bekommen Kopfhörer und hören Textbeiträge.“ Diese kreisen um Fragen wie: „Wer bin ich wirklich, wodurch bin ich so geworden und wer möchte ich sein?“. Sie greifen damit das Motto der Kunst- und Kulturwoche auf: „Identität finden“.

Um die Termine zu entzerren, wird die Kunst- und Kulturwoche seit 2024 auf zwei Wochen ausgeweitet. „Das hat sich bewährt. Im letzten Jahr sind über 3000 Besucher gekommen“, sagt Kulturbeauftragter der Gemeinde, Jakobus Ciolek. Das sind im Schnitt rund 200 Personen pro Tag. „Es treten international bekannte Profis bis hin zu Bühnenneulingen auf“, ergänzt Kulturreferent Michael Rappenglück. Er lädt am 17. zum Galaxien-Gucken auf die Sternwarte. Bevor das Programm steht, gibt es ein intensives Brainstorming der Beteiligten, damit Graffiti, Opernarien und Archäologie-Vorträge gleichermaßen Platz bekommen.

In diesem Jahr findet das Eröffnungskonzert am Freitag, 10. Oktober, um 19.30 Uhr im Veranstaltungssaal des Rathauses statt. Es spielt die Marion & Sobo Band, ein französisch-deutsch-polnisches Ensemble, das Weltmusik, Jazz und Chanson verbindet. Am 11. Oktober folgt Georg Kreislers bissiges Musical „Heute Abend: Lola Blau“. Klassikfreunde freuen sich auf das Konzert am Samstag, 18. Oktober, mit dem renommierten Pianisten Benjamin Moser. Zum Kabarett lädt Comedian Bewie Bauer am Samstag, 25. Oktober, ins Kellergewölbe des Weinladens. Josef Brustmann fragt am Freitag, 24. Oktober, im Rathaus augenzwinkernd: „Was ist der Mensch, was sein Leben?“

Streetart-Künstler Lando zeigt Kindern und Jugendlichen, wie er mit Sprühdosen Graffiti-Kunst kreiert, im Museum Schichtwerk wird die neue Ausstellung über frühe Archäologinnen eröffnet und im „Echtraum Concept Store“ darf jeder selbst zu Pinsel und Leinwand greifen. Zum Motto „Identität“ gehören Traditionen. Sie werden beim Hoagartn der Volksmusikfreunde in Geisenbrunn am Freitag, 24. Oktober gepflegt. Bei „grün meets green“ mischen sich irische und bayerische Klänge.

Der Kinder- und Jugendkulturtag am Sonntag, 26. Oktober, beschließt das Festival mit einem Kindermusical der Musikschule, Masken basteln mit dem Team des Abenteuerspielplatzes und des Jugendtreffs. Kinder können bei der Jugendblaskapelle und dem Spielmannszug Instrumente ausprobieren. Wer möchte, kann sich per KI als Ärztin, Pilot oder Fußballprofi porträtieren lassen. Das Programm findet sich im Internet unter www.kulturwoche-gilching.de.

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