Wie unterschiedlich Weihnachtskrippen sein können erleben Besucher im Pfarrsaal Sankt Sebastian: 30 Gilchinger Familien haben am ersten Adventswochenende ihre Krippen aufgebaut und zeigen sie für ein paar Tage. Die Vielfalt reicht von den typischen alpenländischen Figuren mit liebevoll selbst gebastelten Landschaften bis zu Erbstücken, wie der Kastenkrippe aus Böhmen. Die 100 Jahre alten Figuren waren damals, als die Familie nach dem Krieg vertrieben wurde, in einem Puppenkoffer an der tschechischen Kontrolle vorbeigeschmuggelt worden, erinnert sich Elfriede Karl.
Nachdem Bernhard Gonska vor fünf Jahren nach Bamberg gezogen war, hatte es fünf Jahre lang keine Krippenausstellung am Ort mehr gegeben. Jetzt hat sich unter Eduard Fuchshuber ein neues Team gebildet, um die Tradition fortzuführen. Schwarze Tücher, sanfte Musik und Kerzenlicht, das die Krippenszenen beleuchtet, tauchen den Pfarrsaal in eine feierliche Stimmung. Viele Kindergarten- und Schulklassen betreten ehrfurchtsvoll und flüsternd den Raum. Überall gibt es kleine Details zu entdecken. Bei der Krippe von Florian Gebhardt lugt beispielsweise ein kleiner Maulwurf aus seinem Hügel. Daneben steht eine Krippe aus Argentinien, in der statt Ochs und Esel Affen, Ameisenbären und Tapire vor der Krippe stehen. Konrad Lindemann hat extra in Garmisch einen Krippenbaukurs besucht. Maria und Josef stehen in seiner Krippe in einem mit Rundbögen und Säulen orientalisch anmutenden Gemäuer. Krippenbauen als Hobby hat auch Winfried Helfenberger. Eine Reihe von originalgetreu nachempfundenen Bauernhäusern mit vielen originellen Details Marke Eigenbau hat der Gilchinger beigesteuert. Besonders nett sind die Kinderkrippen, die auch angefasst werden dürfen. Geöffnet diesen Montag bis 18 Uhr und Dienstag von 9 bis 12 Uhr.