Gilching:Hendl, Haxn und Hightech

Gilching: Vier Mann auf einem Bett: Hoteldirektor Arnulf Daxer (v.li.), Marriott-Manager Jörn Heinrich (hinten) und die beiden Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsentwicklung, Christoph Winkelkötter und Klaus Götzl.

Vier Mann auf einem Bett: Hoteldirektor Arnulf Daxer (v.li.), Marriott-Manager Jörn Heinrich (hinten) und die beiden Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsentwicklung, Christoph Winkelkötter und Klaus Götzl.

(Foto: Arlet Ulfers)

Im nächsten Frühjahr wird das neue Marriott-Hotel im Astopark eingeweiht. Das Haus der Vier-Sterne-Kategorie wird dann das größte Hotel im Landkreis sein

Von Otto Fritscher, Gilching

Nun ja, selbst das immerhin 1,80 Meter breite King-Size-Bett ist für diese vier Menschen zu klein. Schließlich sind es vier stattliche Mannsbilder, die sich notgedrungen auf das Bett setzen - für den Fotografen. Viel Platz ist um das Bett herum in diesem Zimmer nicht - es hat 21 Quadratmeter und verfügt über die Einrichtung, wie sie heutzutage in einem Business-Hotel üblich ist: Kleiderschrank, Schreibtisch, Kofferablage, großer Flachbildschirm und - so ist es Trend - ein Bad mit einer ebenerdigen Dusche. Hinter dem Bett ein großes, querformatiges Bild: See vor Alpenpanorama.

Dies hier ist das Musterzimmer im "Courtyard by Marriott Hotel Oberpfaffenhofen", und es so ziemlich das einzige Zimmer, das man jetzt schon herzeigen kann. Der Rest des sechsstöckigen Hotels mit künftig mal 174 Zimmer ist eine große Baustelle, fast alles noch im Rohbau. Aber Hoteldirektor Arnulf Daxer, Marriott-Manager Jörn Heinrich und die beiden Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg, Christoph Winkelkötter und Klaus Götzl, haben schon mal eingeladen, um ein bisschen Werbung für das Hotel zu machen, das voraussichtlich im Mai 2018 eröffnet werden soll.

"Extrem wichtig für den Wertschöpfungsstandort Oberpfaffenhofen" sei das Hotel, findet Winkelkötter. Denn gerade mit den sechs Tagungsräumen, die miteinander kombiniert werden können und für maximal 150 Personen ausgelegt sind, werde eine dringende Nachfrage befriedigt werden können, die immer wieder von den Unternehmen im Asto-Park komme, allen voran dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). "Bisher gab es hier kaum Tagungsräume, und die Unternehmen mussten ihre Gäste in weiter entfernten Hotels unterbringen", ergänzt Klaus Götzl, vormals Geschäftsführer des in der GWT aufgegangenen Tourismusverbands.

Eine weitere Besonderheit weist das Marriott auf: Es hat 20 Appartements, die mit einer kleinen Küche ausgestattet und somit auch für längere Aufenthalte geeignet sind. Auch dafür gibt es Nachfrage von den umliegenden Unternehmen, denn oft sind ausländische Mitarbeiter oder Gäste in ein Projekt eingebunden, das sie für längere Zeit am Standort Oberpfaffenhofen hält. Betrieben wird das Hotel nicht von Marriott selbst, sondern vom Franchise-Nehmer Bierwirth & Kluth Hotel Management GmbH. Das führt bereits sieben Häuser der Vier-Sterne-Kategorie, auch das Oberpfaffenhofener Marriott wird sich mit "Four Stars" schmücken dürfen. Bauherr ist indes die Asto Park GmbH, die den Wirtschaftsstandort entwickelt. Sie hat knapp 30 Millionen Euro investiert in das Hotel, das auf mindestens 20 Jahre von Marriott gepachtet wird.

Dass die Gäste auch genau wissen, dass sie nicht in irgendeinem der 5700 Marriott-Hotels sind, sondern im schönen Bayern, dafür sorgen der Fitness- und Spa-Bereich im Dachgeschoss. Von hier aus wird beim Sporteln das Alpenpanorama sichtbar sein, auch eine Dachterrasse wird es geben. Aber auch im hoteleigenen Restaurant wird das Bayerische betont: mit einem offenen Hendl- und Haxn-Grill an der Wand. Den Köchen kann man in der offenen Showküche bei der Arbeit zuschauen, wie sie "regional inspirierte bayerische und internationale Köstlichkeiten" kombinieren - hoffentlich kommen dabei nicht Weißwürste mit Pommes heraus.

Gedanken haben sich die Verantwortlichen auch darüber gemacht, wie das Marriott übers Wochenende ausgelastet werden kann, wenn die meisten Business People abgereist sind - oder mal Pause machen. Ein Rahmenprogramm soll den Gästen die Region näherbringen: Es gibt einen hauseigenen E-Bike-Verleih und Führungen, auch Verkostungen "im weltberühmten Kloster Andechs und seiner Brauerei gehören zum Portfolio", heißt es in der Pressemappe. Besuche im Buchheim-Museum sowie Schifffahrten auf dem "Lake Starnberg und Lake Ammer", so die englische Werbung, werden ebenfalls angeboten. Tja, und nun die wichtigste Frage: Was kostet denn eine Übernachtung? Laut Arnulf Daxer gibt es in der Hotellerie keine festgefügten Zimmerpreise mehr - je nach Auslastungen, Jahreszeit, Messen und Oktoberfest können die Preise tageweise variieren. Daxer nennt immerhin die Preisspanne: von 69 bis 329 Euro für ein Zimmer; am häufigsten soll aber zwischen 130 und 150 Euro pro Nacht verlangt werden.

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