Gilching:Franke will ins Chef-Team

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Grüne melden Anspruch auf Posten des 3. Bürgermeisters an

Von Christian Deussing, Gilching

Mit vielen neuen Gesichtern wird sich am Dienstag, 5. Mai, der Gilchinger Gemeinderat konstituieren. Die Grünen melden bereits Ansprüche an, denn sie konnten bei der Kommunalwahl im März mit 22,3 Prozent ihren Stimmenanteil fast verdoppeln. Sie sind jetzt mit fünf statt drei Sitzen im Gremium vertreten. Deshalb schlägt die Öko-Partei nun Diana Franke zur Wahl des Dritten Bürgermeisters vor. Das entspreche sicher auch dem Wählerwillen und sei daher legitim, sagt Franke, die am 15. März im Rennen um den Chefposten im Rathaus mit 13,4 Prozent der Stimmen ein achtbares Ergebnis erzielt hatte und erstmals in den Gemeinderat gewählt worden ist. Die 51-jährige Grüne begründet ihre Ambitionen auch damit, mit diesem Amt "in Entscheidungsprozessen enger eingebunden zu sein".

Zudem sei es wichtig, dass auch eine Frau neben dem wiedergewählten Bürgermeister Manfred Walter (SPD) und seinem vermutlich männlichen Stellvertreter im Team dabei sei und diese Posten aus drei unterschiedlichen Fraktionen besetzt würden, erläutert die Sprecherin des Grünen-Ortsverbands Anja Kiemle. Der bisherige Dritte Bürgermeister und Rechtsreferent der Gemeinde, Fritz Wauthier (SPD), ist nach 42 Jahren nicht mehr im Gemeinderat vertreten.

Seit sechs Jahren ist Martin Fink (CSU) Vize-Bürgermeister in Gilching, voraussichtlich wird er sich wieder zur Wahl stellen. Davon gehe die CSU-Fraktion aus, sagt Harald Schwab, der als Bürgermeisterkandidat 19,9 Prozent der Stimmen erhalten hatte. Seine Partei hat sechs Sitze errungen. Eine weitere Zusammenarbeit mit Fink als Stellvertreter würde Rathauschef Walter sehr begrüßen. Man sei sehr loyal und vertrauensvoll miteinander umgegangen, sagt Walter. In puncto Dritter Bürgermeister habe er aber "keinen Favoriten". Jedenfalls freue er sich auf die neuen Gemeinderäte, wodurch sich das Gremium um sechs Jahre verjüngt habe. Der Frauenanteil betrage 33 Prozent und sei somit gleichgeblieben, so Walter.

Das liegt auch daran, dass etliche ältere und erfahrene Kommunalpolitiker nicht mehr angetreten waren oder nicht genügend Stimmen erreicht haben. Neben Fritz Wauthier sind dies unter anderem die Partnergemeinde-Referentin Eva Hackstein und Susanne Meier (beide SPD), Fraktionssprecher Paul Vogl und Wasserreferentin Dorothea Heutelbach (beide CSU) sowie Sozialreferentin Margarete Blunck (ÖDP). Aus beruflichen Gründen hat Antonio Inverso von den Freien Wählern, die jetzt noch über drei Sitze verfügen, auf sein Mandat verzichtet. Für den Bürgermeisterkandidaten der FW, der bei der Wahl 6,2 Prozent der Stimmen erhalten hatte, rückt Heinrich Lenker nach.

© SZ vom 22.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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