Gilching:Erstmals stärkste Kraft

Die Gilchinger Sozialdemokraten haben zwei Mandate hinzugewonnen. Auch Kinobetreiber Matthias Helwig ist im Rat.

Von Christian Deussing

Gilching Kommunalwahl BGM Walter

Schon am Montag bedankte sich Bürgermeister Manfred Walter mit Aufklebern auf seinen Plakaten. Foto: Georgine Treybal

(Foto: Georgine Treybal)

GilchingMit so viel Kraft konnten sich die Sozialdemokraten in Gilching noch nie einbringen: Mit 27,4 Prozent der Stimmen haben sie zwei Mandate hinzugewonnen und somit sieben Sitze im Gemeinderat errungen. Mit dem grandiosen Ergebnis ihres wiedergewählten Bürgermeisters Manfred Walter ist die SPD nun erstmals stärkste Fraktion in der Kommune, in der inzwischen mehr als 18 000 Einwohner leben. Mitmischen wird jetzt im Gremium auch der bekannte Kinobetreiber Matthias Helwig. Er war zwar auf der letzten Listenposition der SPD angetreten - ist aber mit 1905 Stimmen auf Platz sieben nach vorn gehäufelt wurde. In den Gemeinderat kann Karin Keil für die SPD nachrücken, zudem ist auch der junge Ortsvereinsvorsitzende Christian Winklmeier in den Rat gewählt worden.

Dieser sprach am Montag von einem "sensationellen und nicht erahnten Ergebnis" für die SPD und ihren Bürgermeister, was eine erneute Bestätigung seiner Arbeit sei. Walter selbst will aber trotz seiner 70,5 Prozent auf dem Teppich bleiben und weiter seinen Weg gehen. Dabei kann er sich wohl auch nach wie vor im Wesentlichen auf die CSU-Fraktion verlassen, die bei jetzt sieben Gemeinderäten einen Sitz verloren hat. Nicht mehr dabei ist Michael Hauser, der Ex-Gegenkandidat von Walter vor sechs Jahren in der Stichwahl. Neu gewählt wurden der CSU-Ortschef Paul Vogl und der Landwirt Hermann Högner aus dem Altdorf.

Die CSU hatte keinen eigenen Kandidaten gegen Walter aufgestellt und in vielen Punkten - zum Beispiel in der Gewerbepolitik - mit ihm in der Amtsperiode kooperiert. Von dieser Konstellation habe die Gemeinde in ihrer Entwicklung jedoch profitiert, sagte CSU-Fraktionssprecher Manfred Hertz der SZ.

Der große Block von SPD und CSU könne so einiges "durchpushen", befürchtet Pia Vilsmayer (Freie Wähler). Sie war gegen Walter angetreten, hatte allerdings genauso wie Kevin Akpomuje (Grüne) und Richard Brosig (BfG) gegen den agilen Amtsinhaber keine Chance bei der Wahl am vergangenen Sonntag gehabt. Doch ein bisschen enttäuscht ist Pia Vilsmayer auch darüber, dass die Freien Wähler in Gilching nur vier Sitze erobern konnten - einen davon hat nun ihr Bruder Matthias, der als Landratskandidat in Starnberg gescheitert ist. Die Studienrätin will nun aber auf jeden Fall im Rat Akzente setzen, für eine "lebendige Ortsmitte" werben und barrierefreie Bahnhöfe in der Gemeinde durchsetzen sowie auch hinterfragen, warum es mit dem Wohnbauprojekt "Glatze" nicht so recht vorangeht.

Auch die Grünen haben ihr Wahlziel nicht erreicht und mussten einen Sitz abgeben; getroffen hat es Veronika Mannstein. Man werde aber auch mit drei Gemeinderäten weiterhin "ökologische und soziale Politik" in Gilching verfolgen, kündigte Fraktionssprecher Peter Unger an. Der Grüne ist abermals ins Gremium gewählt worden, dem er schon seit 36 Jahren angehört. Seine speziellen Anträge zu sämtlichen Themen lösen häufig Debatten aus. Es gilt zudem als sicher, dass vor allem die Grünen dem Rathauschef auf die Finger schauen und dabei auch von Rosmarie Brosig von den "Bürgern von Gilching " unterstützt werden. Bestätigt wurde Sozialreferentin Margarete Blunck (ÖDP), neu im Gemeinderat vertreten ist Wilhelm Boneberger (FDP) nach dem Rückzug von Stefan Hartmann.

SPD: Manfred Walter, Michael Rappenglück, Fritz Wauthier, Christian Winklmeier, Susanne Meier, Evi Hackstein, Matthias Helwig, Karin Keil. CSU: Harald Schwab, Martin Fink, Dorothea Heutelbach, Manfred Herz, Christian Bauer, Paul Vogl, Hermann Högner. FWG: Pia Vilsmayer, Matthias Vilsmayer, Thomas Reich, Peter Kramer. ÖDP: Margarete Blunck. BfG: Rosmarie Brosig. FDP: Wilhelm Boneberger

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: