Gilching:Enttäuschte Experten

Wohnprojekt "Glatze" läuft künftig ohne Team des Schäuble-Instituts

Wegen der zuletzt offenbar zu geringen Resonanz von Einwohnern beim "Bürgerdialog" und in den Arbeitskreisen zum geplanten Wohnbauprojekt der "Gilchinger Glatze" für 1500 Menschen, hat jetzt Rathauschef Manfred Walter die Zusammenarbeit mit dem Münchner Schäuble-Institut für Sozialforschung beendet. Er begründet sein Entscheidung auch damit, dass genügend Ideen gesammelt worden seien und nicht unnötig weitere Kosten entstehen müssten.

Das Schäuble-Institut moderierte und steuerte fast zwei Jahre lang den Prozess zu einer attraktiven Ortsentwicklung. Dabei wurden auch die Ideen von Bürgern zu der 15 Hektar großen Fläche gesammelt, die parkähnlich und auch mit Wohnhöfen gestaltet werden soll. Die Gilchinger sollten die Chance erhalten, bei dem Projekt mit ihren Vorschlägen konkret mitreden zu können. Doch das Verfahren läuft nun künftig ohne das neutrale Expertenteam des Instituts weiter.

Dessen Leiterin Ingegerd Schäuble ist von der Kündigung überrascht und darüber auch enttäuscht. Ihrer Ansicht nach seien bis auf den sehr technischen Arbeitskreis "Energie" die Veranstaltungen mit bis zu 40 kundigen und sehr interessierten Bürgern gut besucht gewesen. Auch die Protokolle dieser fünf Arbeitskreise zur Entwicklung der großen innerörtlichen Freifläche zeigten, wie "intensiv, substanziell und lebendig" in diesen Sitzungen das Thema diskutiert worden sei, sagte Schäuble der SZ.

In einem Brief wendet sich die Soziologin mit ihrer Mitarbeiterin Oranna Erb auch an Bürger Gilchings, die an den Arbeitskreisen teilgenommen haben. Die Expertinnen bedauern die Entscheidung und betonen, "gerne mit so einer engagierten und gesprächsoffenen Bürgerschaft gearbeitet" zu haben. Damit die guten Ideen nicht ins Leere laufen, sollten diese künftig direkt an den Gemeinderat oder ans Gilchinger Bauamt geschickt werden, heißt es im Brief.

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