Protest der Gemeinde:Express-S-Bahnen sollen Gilching links liegen lassen

S-Bahnhof Gilching-Argelsried

Nach dem Bau der zweiten Stammstrecke sollen nur die regulären S-Bahnen an den drei Gilchinger Stationen halten - nicht aber die Expresszüge.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Mit dem Bau der zweiten Stammstrecke sind Schnellzüge geplant - die aber an allen drei Stationen der Gemeinde durchfahren sollen. Der Bürgermeister protestiert.

Von Christian Deussing

Zunächst hatte die Gemeinde Gilching mit Freude die Pläne der Bayerischen Eisenbahngesellschaft verfolgt, von 2028 an eine Express-S-Bahnlinie (S18X) zwischen Herrsching über die zweite Stammstrecke und dem Münchner Flughafen anzubieten. Umso größer sei die Verwunderung, dass ausgerechnet keine der drei Haltestellen in der Gemeinde angefahren werden solle, ärgert sich Bürgermeister Manfred Walter (SPD) über die Planung, die so keinesfalls zu akzeptieren sei.

In einem Brief an die Eisenbahngesellschaft verweist Walter darauf, dass Gilching die am schnellsten wachsende Gemeinde im Landkreis Starnberg und einer der größten Gewerbestandorte westlich der Landeshauptstadt sei. Durch die hohe Anzahl von Pendlern dränge sich der Anschluss an die neue Express-Linie mit einem Halt in "Argelsried und/oder Neugilching förmlich auf", schreibt der Rathauschef. Aus Sicht der Gemeinde wäre es ein "Schildbürgerstreich", die neue Linie an die wesentlich kleineren Gemeinden Seefeld, Wörthsee und Weßling anzubinden - durch Gilching aber ohne Halt durchzufahren. Der Bevölkerung wäre dies nicht vermittelbar, betont der Bürgermeister und fordert die Eisenbahngesellschaft auf, ihre Pläne zu überdenken.

Auf Anfrage begründete eine Sprecherin der Eisenbahngesellschaft die Planung damit, dass die drei Stationen in Gilching von der zweiten S-Bahn-Stammstrecke mit mehreren Verbesserungen profitiere. Denn der Grundtakt werde von einem 20-Minuten- auf einen 15-Minuten-Takt umgestellt. Überdies würden mehr Sitzplätze in den Zügen zur Verfügung stehen, da Fahrgäste auf die Express-S-Bahnen umsteigen dürften, argumentiert die Eisenbahngesellschaft. Das neue Angebotskonzept sehe auch vor, fü

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