Gestaltung:Weßling soll attraktiver werden

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Bauausschuss beschäftigt sich mit dem künftigen Ortsbild

Von Patrizia Steipe, Weßling

Eine attraktive Ortsmitte, die sich durch eine Mischung aus Geschäften und Wohnungen, kleinen Plätzen sowie einer verkehrsberuhigten Dorfstraße auszeichnet, das sieht der Weßlinger Rahmenplan für den Bereich Hauptstraße mit Bahnhofsvorplatz vor. Seitdem die Ortsumgehungsstraße eröffnet wurde, versucht der Gemeinderat Schritt für Schritt diesem Ziel näher zu kommen. Die Hauptstraße ist bereits von der Staats- zur Ortsstraße abgestuft worden. In der jüngsten Bauausschusssitzung ging es nun um den Bebauungsplan "Seeweg, Hotel zur Post, Bahnhofstraße und An der Grundbreite". Hier galt es die Stellungnahmen der Behörden und Träger öffentlicher Belange abzuwägen. Am liebsten hätten die Gemeinderäte den Bauherren alles bis ins letzte Detail vorgeschrieben. Doch Günther Wieczorek (SPD) warnte davor "alles zu reglementieren". Er plädierte für einen gewissen Freiraum und einem Vertrauen in die Bauwerber.

Jedoch sollen Müll- und Gartenhäuschen an der Straße nicht das Ortsbild "verschandeln" und Mobilfunkantennen dürfen nicht auf die Dächer montiert werden. Auch die Begrünung ist festgelegt. Thujenhecken sind verboten. "Wir wollen einen offenen Bereich", so Muther. Allerdings sollen sich die Grundstücksinhaber an dem viel genutzten Weg zum Bahnhof in ihren Gärten abgrenzen dürfen. Auf den im Rahmenplan vorgesehenen Fußweg muss die Gemeinde verzichten - der Grundstückseigentümer will seine Flächen nicht hergeben. "Es gibt andere Möglichkeiten barrierefrei vom Bahnhof zur Kreuzung Hauptstraße und Seestraße zu kommen", erklärte Muther. Der Weg soll über den künftigen Marktplatz führen. Das sei zwar mit einem Umweg verbunden, "der ist aber zumutbar", versicherte der Rathauschef. Der Bereich um die Eisdiele soll als Verknüpfung zwischen Bahnhof und See zu einem Platz ausgebaut werden.

Was den Betrieb des Hotels zur Post betrifft, so könnte es, falls es jemals schließen sollte, in eine Wohnanlage umgewandelt werden. Im Erdgeschoss sollte dann die Gaststätte mit dem Wirtsgarten weiterhin bestehen bleiben dürfen. Sperrzeiten gibt es für den seit 1962 bestehenden Biergarten übrigens nicht, schließlich hätte es noch keinerlei Beschwerden von Anwohnern bei der zuständigen Unteren Immissionsschutzbehörde gegeben, hieß es lobend in der Sitzungsvorlage. Bis zum kleinsten Strauch ist die Begrünung des Areals geregelt. Auf große Bäume möchte die Gemeinde verzichten. Sie sollen nur als Ersatz bei etwaigen Fällungen gepflanzt werden.

Was die Verkehrsberuhigung betrifft, so hofft die Gemeinde, dass die Hauptstraße nicht als Autobahnbedarfsumleitung für die A 96 herhalten muss. Diese Option werde derzeit geprüft, doch angesichts der bereits mit dem Straßenbauamt ausgehandelten Verkehrsberuhigungen (Tempo 30 und Verkehrsnasen) dürfte sich die Umleitung erübrigt haben, meinte Muther. Dann könnte die Hauptstraße, wie vorgesehen, auf 5,50 Meter verringert werden. Damit hoffen die Gemeinderäte den Durchgangsverkehr drastisch zu reduzieren. Die Änderungen sollen in den Bebauungsplanentwurf eingearbeitet und das Ganze ausgelegt werden.

© SZ vom 11.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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