Germering:Die U-Bahn als Alternative

Germeringer denken über eine Verlängerung der Linie 5 nach

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die Verlängerung der U 5 nach Freiham ist jetzt auch ein Thema der Germeringer Kommunalpolitik. Die Stadt will bei der benachbarten Landeshauptstadt und der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) für die bislang nur von der Münchner CSU geforderte Streckenverlängerung werben. Ein U-Bahnhof im neuen und an Germering angrenzenden Stadtteil Freiham würde den Germeringern eine Alternative zur S-Bahn bieten. Man könne an die Linie das Germeringer Busnetz anschließen, heißt es in der Vorlage der Verwaltung, der die im Werkausschuss vertretenen Germeringer Stadträte geschlossen zustimmten.

Germering will es allerdings nicht bei der Unterstützung einer U-Bahn nach Freiham belassen. Die Große Kreisstadt trägt sich zudem mit der Idee, selbst Endstation der Linie U 5 zu werden. Die Verwaltung soll nun prüfen, welche rechtlichen und verkehrstechnischen Anforderungen für eine U-Bahn nach Germering gestellt würden, und was eine Strecke - ober- oder unterirdisch geführt - kosten könnte.

Ihren Vorschlag, für den sie auch schon Unterschriften in Germering gesammelt hat, begründet die CSU mit der Entwicklung von Freiham. Bereits jetzt sei die S 8 "zumeist überfüllt" und weise "beinahe täglich" technische Störungen auf, heißt es im Antrag der CSU. Kämen nun noch Tausende Pendler und Schulkinder aus Freiham dazu, drohe dem öffentlichen Nahverkehr sowie den Straße im Münchner Westen der Kollaps.

Bei den anderen Fraktionen stieß der Antrag auf offene Ohren. Hadi Roidl (Grüne) und Eike Höppner (SPD) äußerten ihre Zustimmung. Sie unterstützten jeden Vorschlag für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, sagten die beiden Stadträte. Sämtliche Kommunalpolitiker seien sich darüber im Klaren, dass eine Verlängerung der U-Bahn nach Germering ein Projekt für die nächsten Jahrzehnte sei, wie Roidl sagte. Das weiß auch die CSU. Stadtrat Oliver Simon, einer der Antragsteller, bezeichnete den Vorschlag auch als Vision.

Eine Vision wird die U 5 nach Germering wohl auch erst einmal bleiben. Derzeit haben die Münchner Stadtpolitiker lediglich den Ausbau der Linie vom Laimer Platz bis zum Bahnhof in Pasing beschlossen. Über eine Streckenverlängerung nach Freiham gibt es noch keine Einigung zwischen der CSU, die das will, und der SPD, die skeptisch ist, ob sich eine solche Strecke auch rentiert. Die SPD stützt ihre Vorbehalte auf Aussagen der MVG, die aus wirtschaftlichen Gründen Bedenken hat. Ob der Bau einer U-Bahn für die Strecke zwischen Pasing und Freiham in Frage kommt, oder dort besser eine Trambahn fährt, wird derzeit im Referat für Stadtplanung geprüft. Nach Auskunft von Ingo Trömer von der Pressestelle des Referats, liegt ein Abschlussbericht aber noch nicht vor. Er soll jedoch spätestens bis zur Sommerpause fertig und dem Münchner Stadtrat vorgelegt werden.

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