Gemeinderatsbeschluss:Wohnrecht auf Lebenszeit

Bau einer modernen Seniorenwohnanlage in Erling wird konkret

Von Ute Pröttel, Andechs

Einhellig hat der Andechser Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend beschlossen, die Bebauung des gemeindeeigenen Grundstückes hinter der Seniorenwohnanlage "Haus Erling" Hand in Hand mit der Wohnbaugenossenschaft "Maro" voranzutreiben. Damit ist der Starnberger Verband Wohnen aus dem Rennen. Martin Okrslar, Vorstand der "Genossenschaft für selbstbestimmtes und nachbarschaftliches Wohnen e.G." (Ohlstadt) sich über den Zuschlag. Das Projekt der Maro passe an dieser Stelle ebenso wie die geplante Tagespflege sehr gut in den Ort, meinte er. Bisher gibt es eine solche Einrichtung im westlichen Landkreis noch nicht. Sie wird auch vom Sozialausschuss des Landkreises seit längerem gefordert.

In Rahmen eines Ortstermins hatte der Andechser Gemeinderat zuvor eine von Maro gebaute Wohnanlage in Windach besichtigt sowie eine Tagespflegeeinrichtung in Leeder bei Fuchstal besucht. Beide Objekte sind der Situation in Erling sehr ähnlich und haben die Ratsmitglieder offensichtlich überzeugen können. Maro will das Projekt gemeinsam mit dem Greifenberger Architekten Benedikt Sunder-Plassmann realisieren. Neben der Tagespflegeeinrichtung mit 15 Plätzen, die am ruhigen südlichen Ende des 4200 Quadratmeter großen Grundstückes situiert werden soll, könnten bis zu 24 neue Wohnungen entstehen. Okrslar ist wichtig, dass sich das Projekt baulich gut in die Umgebung einpasst: "Bei uns steht der Gemeinschaftsgedanke im Vordergrund. Wir bauen eher für Vereinsmeier als für Zahnarzt-Ehepaare."

Erklärtes Ziel der Wohnbaugenossenschaft ist eine "schwarze Null". Je günstiger gebaut wird, umso günstiger fällt auch die Miete in den Genossenschaftswohnungen aus. Mieter müssen sich allerdings mit einer stillen Einlage beteiligen: Sie ist abhängig von der Wohnungsgröße und wird nicht verzinst, verschafft dem Mieter aber ein Wohnrecht auf Lebenszeit. Günstigen Wohnraum zu schaffen ist auch das politische Ziel der Gemeinde. In welcher Form sie der Maro Grund und Boden überlassen wird, dazu wollte sich Vorstand Martin Okrslar noch nicht äußern. Das Thema wird Gegenstand der bevorstehenden Verhandlungen sein. Denkbar ist ein Verkauf zu besonders günstigen Konditionen gegen eine starkes Mitspracherecht oder eine Überlassung in Erbpacht. Okrslar rechnet mit einer intensiven Planungsphase von mindestens einem Jahr. Baustart wird demnach nicht vor dem Jahr 2020 sein.

Abgesehen von Windach hat Maro Wohnanlagen in Dietramszell und Penzberg gebaut. Das Projekt in Erling ist das zweite der Wohnbaugenossenschaft im Landkreis Starnberg. Auch in Seefeld plant Maro derzeit eine Anlage.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: