Gemeinderat:Pöcking investiert in die Feuerwehr

Tag der offenen Tür bei der FFW Starnberg

Eine Drehleiter, wie sie die Starnberger Feuerwehr hat, fehlt der Pöcking Einsatztruppe bislang.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Neben dem Neubau von Wachen steht der Kauf einer Drehleiter an

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Die Freiwilligen Feuerwehren in Pöcking sind gut aufgestellt. Der Anteil der unter 30-jährigen Aktiven etwa ist überdurchschnittlich hoch. Allerdings stehen in den kommenden fünf Jahren Investitionen von mehreren Millionen Euro an. Dies ergab der Feuerwehrbedarfsplan, der nun im Gemeinderat vorgestellt wurde.

Etwa 100 Einsätze pro Jahr verzeichnen die Retter in den Ortsteilen Pöcking und Maising sowie der Löschzug in Aschering. Zwingend erforderlich sind neue Feuerwehrhäuser in Pöcking und Maising. Das ist in der Gemeinde bekannt, Neubauten im Bereich Lindenberg sowie am Ortseingang von Maising sind bereits in Planung. Laut Untersuchung sind die neuen Standorte gut gewählt. Die vorgeschriebenen Hilfsfristzeiten, die zwischen 8,5 und 11,5 Minuten liegen, könnten auch künftig weitgehend eingehalten werden. Nur in Niederpöcking sowie beim Max-Planck-Institut in Seewiesen werde es wegen der großen Entfernung weiterhin Probleme geben.

Nicht gerechnet hatte man in der Gemeinde mit zusätzlichen Ausgaben für eine Drehleiter. Laut Stefan Mertens vom beauftragten Planungsbüro gibt es im Dorf zahlreiche dreistöckige Bauten. Die Rettung aus den oberen Stockwerken sei nur mit einer Drehleiter möglich, sagte er. Bürgermeister Rainer Schnitzler schätzte die Kosten für das Gerät auf etwa eine Million Euro. Auf die Frage von Albert Luppart (PWG), ob es nicht ausreiche, dass die Starnberger Wehr im Bedarfsfall mit ihrer Drehleiter aushelfe, sagte Mertens: "Sie sind in der Pflicht." Die Starnberger könnten ohnehin nicht rechtzeitig am Einsatzort sein. Diese Meinung vertrat auch Kommandant Georg Kammerlocher auf Anfrage der SZ. Nach seinen Erfahrungen helfen die Starnberger schon in Berg aus. Falls die Drehleiter dort eingesetzt werde, sei es ein Ding der Unmöglichkeit, sie rechtzeitig auf die andere Seeseite nach Pöcking zu bringen. Kammerlocher schätzte die Kosten einer Drehleiter auf nur 750 000 Euro, auch sei mit einem Zuschuss von 250 000 Euro zu rechnen. Womöglich komme der Kauf eines gebrauchten Gerätes in Frage.

Probleme hat die Feuerwehr damit, dass berufstätige Kräfte tagsüber oft nicht zu erreichen sind. Laut den Vorschlägen im Bedarfsplan könnten Mitarbeiter der Kommunalverwaltung oder von örtlichen Firmen angeworben werden. Ein grundsätzliches Problem in der hochpreisigen Region ist, dass junge, gut ausgebildete Aktive oft wegziehen, weil sie keine bezahlbare Wohnung finden. Laut Schnitzler hat die Gemeinde eigenen Wohnraum, die Feuerwehr müsse ihren Bedarf aber frühzeitig anmelden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: