Um Geldautomaten besser vor möglichen Sprengungen zu schützen, hat die VR-Bank im Fünfseenland ihr Sicherheitskonzept verbessert. Hierzu werden Schließsysteme an den Türen einzelner Filialen angebracht und die Selbstbedienungsbereiche von 23 bis 6 Uhr verschlossen. In dieser Zeit sei der Vorraum nicht mehr zugänglich, da insbesondere in den frühen Morgenstunden das „höchste Risiko“ für eine mögliche Sprengung von Geldautomaten bestehe, erklärte eine Sprecherin der VR-Bank.
In deren Bereich ist an den Standorten in Herrsching, Dießen, Seeshaupt, Apfeldorf, Thaining und Penzberg die nächtliche Schließung bereits eingeführt worden. Per Aushang und Aufklebern wird das auch den Kunden mitgeteilt, die in Gauting und Krailling den Vorraum der Filiale betreten wollen. Dort soll die neue Regelung jetzt erfolgen. Derzeit gibt es 24 Geldautomaten der VR-Bank in den Landkreisen Starnberg und Weilheim.
Die Sicherheitskonzepte und Risikoanalysen der jeweiligen Standorte sind mit Experten des Landeskriminalamtes (LKA) abgestimmt. Dabei geht es nicht nur um den Einbau von speziellen Warnsystemen und Farbpatronen, die das Geld in Automaten bei hohem Druck einfärben und unbrauchbar machen. Es werden auch die Gefährdungspotenziale untersucht, die sich durch günstige Fluchtwege ergeben und daher von Geldautomatensprenger ausgenutzt werden könnten.

Laut VR-Bank würden auch die Vermieter von Filialen informiert. Ihnen werde angeboten, den bestehenden Versicherungsschutz zu überprüfen. Die Sicherheit sämtlicher Personen in den Gebäuden, der näheren Umgebung und der Schutz umliegender Häuser hätten höchste Priorität, betont der Vorstand des Kreditinstituts.
Auch die Kreissparkasse im Fünfseenland hat in puncto Sicherheit nachgerüstet. Zudem sind drei ihrer 14 SB-Bereiche nachts inzwischen ebenso zugesperrt: in Berg, Söcking und auch in Weßling, wo eine kriminelle Bande im November 2022 einen Geldautomaten in einem Container mit selbst gemischtem Sprengstoff in die Luft gejagt und einen Schaden von rund 80 000 Euro verursacht hatte.
Vorsicht ist weiterhin geboten, denn bayernweit hält die Serie gesprengter Geldautomaten an. Dabei erbeuteten die Täter nach Angaben des LKA im vergangenen Jahr rund 1,9 Millionen Euro und richteten einen Schaden von fast fünf Millionen Euro an.