Tausende Häftlinge aus Konzentrationslagern wurden im April 1945 von den Nationalsozialisten auf sogenannten Todesmärschen durch das Oberland getrieben. Am 24. und 27. April gedenkt der Landkreis dieser Verbrechen, denn einer dieser Märsche führte vom KZ Dachau in Richtung Alpen, vorbei am Starnberger See. Heute steht im Gedenken an den totbringenden Marsch eines der Pilgrim-Mahnmale auch am Starnberger Landratsamt: Hier findet am Sonntag, 24. April, um 14 Uhr eine Gedenkfeier statt, wo auch Landrat Stefan Frey und Bürgermeister Patrick Janik sprechen werden. Neben evangelischen und katholischen Gebeten wird auch ein jüdisches vorgetragen, begleitet von Stefan Komarek auf seiner Klarinette. Im Anschluss eröffnet Kreisarchivarin Friedrike Hellerer die Ausstellung "Euthanasie im Landkreis Starnberg" im Landratsamt. Darin erinnert sie an die Ermordung kranker und behinderter Menschen im Nationalsozialismus.
Am Mittwoch, 27. April, findet um 18.30 Uhr im Schloss Kempfenhausen eine Aufführung der Klaviersonate "27. April 1945" von Karl Amadeus Hartmann mit Lauriane Follonier am Flügel statt. Das 33-minütige Werk ist so anspruchsvoll, dass die Pianistin es eigens einstudieren musste. Weitere Einblicke in die Zeit April und Mai 1945 am Starnberger See gibt im Anschluss der Vortrag "Zwischenwelten" der Historikerin Professorin Marita Kraus.
Die Gedenkveranstaltungen werden vom Landratsamt Starnberg, von Rainer Hange vom Verein "Gegen Vergessen für Demokratie", Kreisarchivarin Friedrike Hellerer und Elisabeth Carr von den KunstRäumen am See organisiert.