Gauting/Yad Vashem:Gedenktafel in Yad Vashem

Gauting/Yad Vashem: Treffen in Israel (v.li.): Eti Mokady, Ekkehard Knobloch, Zwi Katz, Sabine Baumgartner, Marianne und Walter Fürnrohr, Brigitte Servatius.

Treffen in Israel (v.li.): Eti Mokady, Ekkehard Knobloch, Zwi Katz, Sabine Baumgartner, Marianne und Walter Fürnrohr, Brigitte Servatius.

(Foto: Artur Silber/oh)

Erinnerung an die im Gautinger Hospital verstorbenen Opfer des Todesmarsches

Von Martin A. Klaus, Gauting/Yad Vashem

Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem erinnert nun auch an die im Krankenhaus Gauting verstorbenen Opfer des Todesmarsches von Dachau. Dort wurde eine Gedenktafel angebracht, welche die Namen der etwa 150 auf dem Jüdischen Friedhof bestatteten Toten erinnert.

Den Anstoß dazu gab Suzanne Goldschein aus New Jersey, die nach dem Grab ihres Vaters suchte, der jahrelang Patient im Gautinger Hospital war, bis er nach seiner Genesung nach München zog. Suzanne Goldschein zog als 14-Jährige in die USA, ihr Vater starb später in München. In der Buchhandlung von Rachel Salamander in München stieß sie auf das Buch "Überleben und Neubeginn" des Gautinger Historikers Walter Fürnrohr, der den Schicksalen der Gautinger Todesmarsch-Patienten nachging, suchte Kontakt zu ihm und fand auf diesem Wege das Grab des Vaters. Es blieb nicht ihre einzige Initiative. Sie wandte sich an Yad Vashem, wo bereits das Todesmarsch-Mahnmal steht, und bot auch die Finanzierung einer Gedenktafel für die Gautinger Toten an, die nun offiziell eingeweiht wurde. Aus Gauting reisten dazu neben Walzer und Marianne Fürnrohr auch die beiden Altbürgermeister Brigitte Servatius und Ekkehard Knobloch sowie Sabine Baumgartner vom Verein Gedenken im Würmtal nach Jerusalem. Der Enthüllung der Gedenktafel wohnten neben mehreren Überlebenden des Todesmarsches und ihren Angehörigen auch der Oberrabbiner von Jerusalem und Clemens von Goetze, der deutsche Botschafter in Israel, bei, der in seiner Rede an den Einsatz für die häufig an Tuberkulose erkrankten Überlebenden des Todesmarsches im Gautinger Krankenhaus erinnerte. Ihre Rettung, betonte Walter Fürnrohr, sei in den meisten Fällen nur möglich geworden, weil die amerikanischen Ärzte "Penicillin mitbrachten". Servatius zeigte sich wie Knobloch tief beeindruckt von der Enthüllungsfeier. Dies sei "etwas Besonderes" gewesen, Knobloch unterstrich deren "freundschaftliche Stimmung".

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