GautingKlimaschutz vor Ort

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Christiane Lüst und Willi Rodrian stellen das Programm der Aktionswoche des Umweltnetzwerk Gauting vor.
Christiane Lüst und Willi Rodrian stellen das Programm der Aktionswoche des Umweltnetzwerk Gauting vor. (Foto: Georgine Treybal)

Was wünschen sich die Gautinger für ihre Gemeinde? Das Umweltnetzwerk will es in einer Aktionswoche mit vielen Angeboten herausfinden.

Von Lilly Fels, Gauting

„Wie stellen sich die Bürgerinnen und Bürger ein zukunftsfähiges Gauting vor? Wie wollen wir in 20 Jahren aufgestellt sein?“ Das sind die Fragen, denen das Umweltnetzwerk Gauting in seiner Aktionswoche unter dem Motto „Kultur trifft Klimapsychologie“ von diesem Samstag an Raum geben möchte. Das Team rund um Organisator Willi Rodrian hat dafür ein neuntägiges Programm zusammengestellt, das sich rund um die Ausstellung „Die Kunst der Ausrede“ dreht. Diese wird währenddessen in der ehemaligen Pizzeria im Bahnhofsgebäude Gauting zu sehen sein.

„Das Umweltnetzwerk ist ein Zusammenschluss aus verschiedenen Gautinger Gruppen, die sich vorher als Einzelkämpfer gefühlt haben“, erklärt Rodrian.  „Wir haben damit ganz viele Kompetenzen von ADFC bis zur Schule der Fantasie und Omas for Future an einen Tisch gebracht. Wir wollen Gauting zeigen, was wir können.“ Der ehemalige Umweltbeauftragte der Stadt Gauting ist selbst in mehreren der elf Gruppen tätig, die sich im November vergangenen Jahres zusammengeschlossen haben. Die Aktionswoche ist ihr erstes großes Projekt. Als Aufhänger dient die Ausstellung zu Thomas Brudermanns Buch „Die Kunst der Ausrede“, die den Besucher auf Info-Tafeln humorvoll mit den Abwehrstrategien konfrontiert, die man anwendet, um den unbequemen Seiten von Klimaschutz zu entgehen, ganz nach dem Motto: „Ich fahre doch sonst immer Fahrrad, dann kann der Flug in den Urlaub ja nicht so schlimm sein.“ Nachdem die Ausstellung im Rahmen der „fairen Woche“ im vergangenen Jahr im Rathaus bereits gezeigt wurde, holt das Umweltnetzwerk sie zurück nach Gauting. In der Bahnhofshalle wird außerdem die zweite, architektonische Ausstellung „Lebenswert“ gezeigt.

Rund um die Ausstellung ist ein Programm entstanden, das die Vielfältigkeit der Mitgliedsgruppen widerspiegelt. Der Großteil wird im Bahnhofsgebäude stattfinden, einige Angebote aber auch außerhalb. Im Anschluss an die Feier des 50-jährigen Bestehens des Gautinger Rathauses läutet die Vernissage der Ausstellung die Aktionswoche am Samstag ein. Am Sonntagmittag folgt das Zebra-Stelzentheater mit seinen bunten Farbentänzern und ein Bastelworkshop für Kinder. In abendlichen Vorträgen und Diskussionsrunden beleuchten unter anderem die Gemeinde Gauting, das Abfallwirtschaftsunternehmen Awista sowie Schülerinnen und Schüler der Klima-Realschule ihre Herzensthemen.

Ein Höhepunkt wird außerdem die Filmvorführung von Martin Oettinens Dokumentarfilm „Purpose“ im Kino Breitwand am Mittwochabend sein. Der Film, der den Herausforderungen unseres Wirtschaftssystems auf den Grund geht, zog bei seiner Aufführung im Februar mehr Besucher an, als der Kinosaal beherbergen konnte. Am Freitag feiern schließlich die „Omas for Future“ das fünfjährige Bestehen ihrer Ortsgruppe. Rodrian freut sich obendrein besonders auf den Theaterworkshop von Schauspieler und Regisseur Ernst Matthias Friedrich, der im Laufe des Tages zusammen mit allen Interessierten ein Stück zur Ausstellung konzipieren wird. Theaterbegeisterte können sich bis Donnerstag, 22. Mai, per E-Mail anmelden. Die Aufführung des Ergebnisses wird die Aktionswoche am Sonntagmorgen abrunden. „Es ist für alle was dabei“, so Rodrian, „wir wollen jedem die Gelegenheit geben, seine Themen auf den Tisch zu bringen.“ Deshalb ist im Programm viel Platz für Diskussionen vorgesehen.

Rodrian und Christiane Lüst vom Öko&Fair-Umweltzentrum in Gauting zeigen sich begeistert von der Unterstützung, die ihnen in der Vorbereitung entgegenkam: „Das ist das Tolle. Wir haben ein hervorragendes Netzwerk.“ Dank der vielen helfenden Hände können sie den Gautingern das gesamte Programm der Aktionswoche kostenlos anbieten. Auf Spenden ist das Umweltnetzwerk trotzdem angewiesen, etwa wegen der Kosten, die durch den Nutzungsvertrag der Räumlichkeiten mit der Gemeinde entstehen. Das Programm ist online nachzulesen.

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