Flucht:Wie es Kriegsvertriebenen aus der Ukraine geht

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Ruslan Baraniuk ist mit Tochter Anastasia und Ehefrau Olha Mykhailets am dritten Tag nach Kriegsbeginn aus der Nähe von Odessa geflohen. Er vermisst das Meer. (Foto: Nila Thiel)

Nach Tagen auf der Flucht finden 100 Menschen aus der Ukraine im BRK-Mehrgenerationenhaus in Gauting eine Unterkunft. Was haben die Menschen erlebt - und was brauchen sie jetzt?

Von Carolin Fries, Gauting

Die Hand von Ruslan Baraniuk ruht auf seinem blauen Reisepass, das Ausweisdokument hat ihm in den vergangenen Tagen viele Türen geöffnet. Auch jene in das Gautinger Mehrgenerationenhaus des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), welches dem 55 Jahre alten Ukrainer, seiner Frau Olha und Tochter Anastasia am vergangenen Sonntag zur sicheren Bleibe vor Krieg und Gewalt in der Heimat geworden ist. Hier sitzen sie nun an einem der vier Biertische im Gemeinschaftsraum und füllen Aufnahmeanträge aus, was nur mit Hilfe von Übersetzern klappt. Später werden sie Nachrichten an Freunde und Bekannte in der Heimat schreiben in der Hoffnung, dass alle antworten. Und dann versuchen zu schlafen, "einfach nur schlafen", wie die 22-Jährige Anastasia mit müden Augen sagt. Sie sei dankbar und glücklich, nach Tagen auf der Flucht wieder ein Bett zu haben.

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