Kommunalwahl in Gauting:Ups, Wahlurne vergessen

Kommunalwahl in Gauting: Die Wahlurne war am Sonntag nicht vom Rathaus zur Auszählung ins Gymnasium gebracht worden und wurde erst am Montagmittag geöffnet.

Die Wahlurne war am Sonntag nicht vom Rathaus zur Auszählung ins Gymnasium gebracht worden und wurde erst am Montagmittag geöffnet.

(Foto: Michael Berzl)

Bei der Auszählung der extrem knappen Stichwahl unterläuft Gauting erneut eine Panne. Das Ergebnis muss korrigiert werden.

Von Michael Berzl

"Wir haben hier ein kleines Malheur": Mit diesen Worten begrüßte der stellvertretende Gautinger Wahlleiter Maximilian Donner Wahlhelfer und Beobachter, die am Montagnachmittag ganz kurzfristig zum Nachzählen ins Rathaus einbestellt wurden. Der Grund: Beim Aufräumen am Tag nach der Stichwahl am Sonntag wurde eine Wahlurne entdeckt, die noch halb voll war mit 340 Umschlägen.

Bei dem außergewöhnlich knappen Ergebnis mit einem Vorsprung von nur 62 Stimmen für CSU-Bürgermeisterin Brigitte Kössinger vor ihrem Herausforderer Hans Wilhelm Knape hätte das rein theoretisch noch Auswirkungen auf den Wahlausgang haben können. Doch nach Auszählung der vergessenen Urne kann Kössinger ihren Vorsprung sogar noch etwas ausbauen, sodass sie nun 108 Stimmen vorne liegt.

Nach dem korrigierten Gesamtergebnis kommt sie nun auf 50,5 Prozent, der Kandidat der Grünen auf 49,5 Prozent. Die Wahlbeteiligung steigt auf 68,3 Prozent und liegt damit noch deutlicher über der Beteiligung im ersten Durchgang zwei Wochen zuvor. Auch das Ergebnis der Landratswahl musste korrigiert werden, doch da war der Ausgang viel deutlicher. Auch am Sieg für Stefan Frey (CSU) vor Martina Neubauer (Grüne) ändert die Korrektur aus Gauting nichts mehr.

Die Panne mit der Wahlurne war schon am Freitagnachmittag passiert, wie Donner berichtete. Für die Auszählung der Stimmzettel seien insgesamt zwölf Wahllokale gebildet worden. Darunter sind keine Örtlichkeiten zu verstehen, sondern organisatorische Einheiten, die für einen bestimmten Wahlbezirk zuständig sind. Pro Wahllokal standen sicherheitshalber zwei Wahlurnen bereit, in denen die roten Umschläge mit den Stimmzetteln einsortiert wurden. Als sich zeigte, dass jeweils ein Behälter ausreicht, wurde der Inhalt jeweils einer Wahlurne umgefüllt. Beim Wahlbezirk sieben, zu dem vor allem ein Teil der Villenkolonie in der Nähe des Gymnasiums gehört, lief dabei etwas schief. Eine Urne wurde nur zum Teil umgefüllt, ein Teil der Umschläge blieb drinnen. Der Behälter habe dann im Einwohnermeldeamt in einer Reihe mit tatsächlich geleerten Behältern gestanden, sei versehentlich ebenfalls versiegelt worden und stehen geblieben, während die anderen Kästen ins Gymnasium zum Auszählen gebracht wurden, berichtete Donner. Diese Panne wurde erst am Montagvormittag entdeckt, als Mitarbeiter des Bauhofs den grauen Kasten mitnehmen wollten, um ihn einzulagern.

Es war nicht die erste Panne dieser Art in Gauting. Bei der Auszählung von Landtags- und Bezirkstagswahl im Oktober 2018 war ein ganzer Stimmbezirk mit 1000 Stimmen vergessen worden. Für eines ihrer fünf Briefwahllokale hatte Gauting zunächst null abgegebene Stimmen nach Starnberg übermittelt. Auf einen Hinweis des Kreiswahlleiters musste die Gemeinde den Irrtum korrigieren.

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