Gauting:Seniorinnen abgezockt

Vermeintliche Handwerker verlangen Wucherpreise

Zwei Gautinger Seniorinnen sind Opfer betrügerischer Machenschaften geworden: Eine 79-Jährige zahlte für die Dienste einer vermeintlichen Rohrreinigungsfirma 2500 Euro, eine 87-Jährige blätterte wegen nicht vereinbarter Extraarbeiten fast das Vierfache des ursprünglichen Betrags an Mitarbeiter einer Schäftlarner Steinreinigungsfirma hin.

Der Text auf dem Anzeigeflyer klang verlockend, mit einer "großen Frühlingsaktion" für nur 9,50 Euro pro Quadratmeter warb das Unternehmen mit einer professionellen und schonenden Reinigung von Natursteinen, Pflaster- und Betonbelägen. Eine 87-jährige Frau vereinbarte unter einer Handynummer einen Termin für den 3. Mai zur Reinigung einer zwölf Quadratmeter großen Fläche. Doch anstelle des zuvor vereinbarten Preises von 120 Euro verlangten die drei Männer wegen angeblicher Extraarbeiten nun 450 Euro: Die überforderte Seniorin zahlte, ohne eine Rechnung zu erhalten.

Wesentlich teurer wurde es für eine 79-Jährige, in deren Haus das Wasser nicht richtig abfloss. Ihr Mieter suchte eine Nummer aus dem Internet heraus, die Seniorin bestellte daraufhin die Rohrreinigungsfirma. Es erschien ein Mann in dunkler Arbeitskleidung, der etwa drei Stunden lang in der Toilette mit einer Spiralmaschine arbeitete, dann aber mitteilte, er könne erst weitermachen, sobald ein von ihm bestellter Elektriker anwesend sei. Vor dem Verlassen des Hauses stellte er jedoch eine Rechnung in Höhe von 2500 Euro, die von der Seniorin nach einem Bankbesuch in bar beglichen wurde. Der bislang unbekannte Mitarbeiter verschwand, ein Firmenfahrzeug konnte die Frau nicht erkennen.

Die Polizei rät: Bei handwerklichen Leistungen rund ums Haus sollten Betroffene auf bekannte ortsansässige Firmen zurückgreifen, um ein anständiges Ergebnis zu erhalten und Betrug und Wucherpreise zu vermeiden.

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