Gauting: Repair-Café ausquartiert

Räume im Bahnhofsgebäude werden noch als Corona-Testzentrum benötigt

Eine alte Nähmaschine wieder zum Laufen bringen, einen defekten Radiowecker durch eine gründliche Reinigung instandsetzen, einen wackligen Stuhl wieder herrichten: All das war möglich im Repair-Café in Gauting. Das Angebot war begehrt. Zwischen 40 und 70 Besucher seien zu den Terminen an einem Samstag im Monat gekommen, berichtet Organisator Karl Heinz Jobst. Täglich erkundigten sich Anrufer deswegen bei ihm. Doch nun fehlt ein Raum.

Durch den Lockdown im vergangenen Herbst ist auch dieses Angebot im November in eine Zwangspause geschickt worden. Dank sinkender Infektionszahlen könnte es nun weitergehen, doch nun steht der in den vergangenen sechs Jahren genutzte Raum im Bahnhofsgebäude nicht mehr zur Verfügung. Dort befindet sich ein Corona-Testzentrum. Wie lange noch, das stehe noch nicht fest, hieß es am Freitag im Rathaus.

Die Organisatoren des Repair-Cafés sind entsprechend sauer auf die Gemeindeverwaltung. Organisatorin Christiane Lüst ist enttäuscht und beklagt, Gespräche über Alternativen würden abgeblockt. Nach ihrer Darstellung hat die Gemeinde erst im Mai mitgeteilt, dass der Bahnhof nicht mehr zur Verfügung stehe. Das sei völlig überraschend gekommen. Nach den Worten eines Rathaussprechers hingegen wurde bereits im November kommuniziert, dass die Räume nicht mehr zur Verfügung stehen. Zudem bestehe derzeit auch keine Nutzungsvereinbarung mit dem Repair-Café. Wenn das Testzentrum aufgelöst werden könne, werde man aber selbstverständlich wieder den Kontakt suchen.

Unterdessen sind die Organisatoren des Repair-Cafés auf der Suche nach Ausweichmöglichkeiten. Gesucht werden heizbare Räume mit Lagermöglichkeit für Werkzeugschränke und Sanitäreinrichtung sowie Platz für zehn bis zwölf Reparaturtische.