Das Regionalwerk Würmtal erweitert sein Geschäftsfeld und bietet vom kommenden Jahr an auch Gaslieferverträge an. Das von den Gemeinden Gauting, Krailling und Planegg gegründete Unternehmen hat außerdem schon mehr als 2000 Stromkunden. "Neben unseren Naturstromprodukten aus bayerischer und österreichischer Wasserkraft bieten wir künftig auch hochwertiges Ökogas an. Damit sind wir im Würmtal einzigartig", erklärt Geschäftsführer Peter Drausnigg. Mehrere Dutzend Interessenten hätten sich schon gemeldet; Umweltaktivistin Christiane Lüst habe für ihr Umweltzentrum in der Nähe des Schwimmbads schon einen Vertrag unterschrieben.
Angeboten werde ein Produkt, das zu 90 Prozent aus herkömmlichem Erdgas und zu zehn Prozent aus regenerativem Biogas bestehe. Die Beimischung werde aus organischen Reststoffen hergestellt, die nicht zu Lebensmitteln weiterverarbeitet werden können, betont Drausnigg. Als Ausgangsstoffe dienten dabei landwirtschaftliche Ernterückstände; es würden keine Nahrungsmittelpflanzen verwendet.
Zugleich baut das Regionalwerk, dessen Geschäftsstelle sich im Gautinger Bahnhof befindet, das Stromgeschäft aus. In den kommenden beiden Jahren werden kommunale Gebäude in den drei Mitgliedsgemeinden Gauting, Krailling und Planegg versorgt, berichtete Drausnigg am Dienstag der SZ. Das betrifft zum Beispiel Schulen, Rathäuser und Turnhallen.
Das eigentliche Ziel des Regionalwerks, die Übernahme des Stromnetzes, liegt dagegen noch in weiter Ferne. Nachdem das Bayernwerk auf gerichtlichem Weg den ersten Versuch vereitelt hatte, mussten die Gemeinden das gesamte Verfahren der Konzessionsvergabe neu starten. Zugleich hat sich das Regionalwerk in einer öffentlichen Ausschreibung wieder auf die Suche nach einem Kooperationspartner gemacht. Die Frist für Bewerber ist Mitte November abgelaufen; nun stehen Sondierungsgespräche bevor.