Kriminalität:Mehr Drogendelikte und Diebstähle

Gautinger Polizei stellt die Kriminalitätsstatistik 2021 vor.

Von Christian Deussing, Gauting

Mehr Straftaten bearbeitet und mehr Tatverdächtige ermittelt: Das ist die Bilanz der Gautinger Polizei, die im vergangenen Jahr 795 Delikte erfasst hat. Das entspreche einem Zuwachs von 18,7 Prozent, beziehungsweise einem Plus von 125 Straftaten gegenüber dem Jahr 2020, erläutert Inspektionsleiter Andreas Ruch. Es seien 350 tatverdächtigen Personen ermittelt worden, rund 18, 1 Prozent oder 54 mehr als 2020. Zum Einsatzgebiet der Polizei Gauting gehören unter anderem auch die Ortsteile Königswiesen, Hausen, Unter- und Oberbrunn.

Die Aufklärungsquote allerdings ist im Vergleich zum vorherigen Jahr leicht zurückgegangen: Laut Kriminalstatistik 2021 liegt sie nun bei 64, 5 Prozent. 140 Diebstahlsdelikte wurden angezeigt, diese Fälle sind um 18,6 Prozent gestiegen. Die Quote bezieht sich auch auf gestohlene Fahrräder (51 Fälle). Mit Hilfe von Zivilfahndern und zwei neu angeschafften E-Bikes werde man dieses Problem verstärkt angehen, so Ruch. Als "wesentlichen Gradmesser für das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung" nennt er die Anzahl von Wohnungseinbrüchen - und die sei erfreulicherweise mit nur sechs Fällen auf dem niedrigen Niveau der vergangenen Jahren geblieben.

Dagegen waren 77 Rauschgiftdelikte zu verzeichnen, 20 mehr als im Jahr 2020. Es wurden 83 Verdächtige registriert, davon waren 18 weiblich. Der Polizeichef führt den Anstieg auch auf den erhöhten Kontrolldruck zurück. Erneut zugenommen hätten die Cybercrime-Delikte, also der Bereich Waren- und Computerbetrug sowie der Daten- und Identitätsdiebstahl: Im ersten Corona-Jahr gab es 309 Anzeigen, im zweiten bereits 414. Ruch warnt vor vermeintlichen Schnäppchen im Internet und verweist auf das Beispiel einer Gautingerin, die auf ein "Fake-Inserat" eines angeblich günstigen Ferienhauses auf der Insel Langeoog hereingefallen ist: Die Frau wurde um 460 Euro betrogen, die sie der vermeintlchen Vermieterin "Stephanie Hida" als Kaution und Anzahlung überwiesen hatte.

Unerfreulich sei weiterhin die Masche von Betrügern, die als falsche Polizisten, als "Microsoft-Mitarbeiter" und mit Schockanrufen ihre meist älteren Opfer abzocken wollen. Doch durch die Kampagne "Leg auf" würden deutlich mehr Senioren die Absichten der Täter erkennen und dies der Polizei melden, berichtet Ruch.

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