Gauting:Neue Ideen nach Flughafen-Verkauf

Grüne und SPD sehen dort Entwicklungschancen für Gauting

Von Michael Berzl, Gauting

Nach den Grünen fordert nun auch die SPD-Fraktion im Gautinger Gemeinderat einen Verzicht auf das Gewerbegebiet auf der bisher geplanten Fläche in der Nähe der Lindauer Autobahn. Stattdessen solle es auf das Gelände des Sonderflughafens bei Oberpfaffenhofen verlegt werden, heißt es in einem Antrag. Auslöser für solche Ideen ist der Verkauf des Flughafens an Immobilienentwickler in Trier und Berlin, die Firmen ansiedeln wollen. Dadurch habe sich eine "einmalige Chance ergeben", meinen Fraktionssprecherin Julia Ney, ihre Stellvertreterin Petra Neugebauer und Vize-Bürgermeister Jürgen Sklarek in ihrem Antrag.

Das sieht Bürgermeisterin Brigitte Kössinger anders. "Der Verkauf tangiert nicht unsere Gewerbegebietspläne", hatte sie schon am Tag nach Bekanntwerden des Eigentümerwechsels in Oberpfaffenhofen erklärt. Schließlich dürften sich auf dem Gelände des Flughafens nur Firmen ansiedeln, die mit Luftfahrt zu tun haben. Gauting wolle aber Unternehmen ohne eine derartige Einschränkung Platz anbieten.

Eine Grundsatzentscheidung für das neue Gautinger Gewerbegebiet war zwar fast einstimmig gefallen, auch mit den Stimmen von SPD und Grünen, im Nachhinein wurde aber immer wieder Kritik geäußert. So erklären die Ortsvorstände der Grünen, Matthias Ilg und Jürgen Schade, sie lehnten das Gewerbegebiet im Unterbrunner Holz ab, "weil es einen drastischen Eingriff in Natur und Umwelt darstellt". Fünf Monate zuvor hatten die Grünen im Gemeinderat noch für genau dieses Gewerbegebiet gestimmt.

Die SPD erklärt, sie hätte "schon bei der Beschlussfassung große Bedenken geäußert hinsichtlich der massiven Eingriffe in den Bannwald und die vorhandenen Wasserschutzgebiete". Zugestimmt hatten die SPD-Gemeinderäte im Juli dennoch. Dagegen war damals nur der CSU-Gemeinderat Stephan Ebner.

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