Gauting:Modern, hell, umweltfreundlich

Schulhauseinweihung in Gauting; Schulhauseinweihung in Gauting

Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (Zweite von rechts) überreicht jedem Leiter einen symbolischen Schlüssel aus Brezenteig.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Der Querriegel der Josef-Dosch-Grundschule in Gauting ist jetzt eingeweiht - nach 13 Monaten Umbauzeit.

Von Blanche Mamer, Gauting

"Ein Hoch auf das, was vor uns liegt, ein Hoch auf dieses Schulhaus", singen die Schüler der 4b am Montag bei der Einweihung des Querriegels der Gautinger Josef-Dosch-Grundschule neben dem Rathaus. Sie sind bereits seit Schuljahresanfang in ihrem neuen Klassenzimmer und finden das richtig gut. Der leicht umgedichtete Hit von Andreas Bourani passt, denn der grundsanierte Anbau am Schulhaus ist wirklich gelungen, alle sind überaus zufrieden und voll des Lobes für Architekt Jürgen Gollwitzer und die gute Zusammenarbeit mit Rathausarchitektin Christiane Ait.

Höhepunkt der Einweihung ist die Segnung der neuen Räume durch die örtlichen Seelsorger. Für den neuen evangelischen Pfarrer Klaus Firnschild-Steuer ist es die erste offizielle Handlung nach seiner Einführung in der Christuskirche am Sonntag. Dafür hat er allerdings schon als Religionslehrer die ersten Stunden in den Klassen absolviert. Keine Segnung ohne Weihwasser, scherzt der katholische Pfarrer Otto Gäng und schwenkt den Wedel. "Du darfst so sein, wie du bist", gibt er den Kindern mit auf den Weg.

Die Umbauzeit von 13 Monaten konnte eingehalten werden und trotz verschiedener notwendiger Umplanungen sind die Baukosten unterhalb der veranschlagten Investitionen von 2,8 Millionen Euro geblieben - was Bürgermeisterin Brigitte Kössinger positiv stimmt. "Der Schwerpunkt der Nutzung liegt auf der Bildung der Kinder", sagt sie und betont, dass die Grundschule mit den sechs Klassen- und Fachräumen jetzt endlich ausreichend Platz habe. Da Gauting stetig wachse und gerade bei jungen Familien mit Kindern sehr beliebt sei, brauche es immer mehr Schulräume. "Wir haben heuer den Rekord von 171 Erstklässlern, die Schule ist jetzt siebenzügig", so Kössinger. Das Gebäude sei umweltfreundlich saniert und nachhaltig umgebaut worden, mit einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach, die auch für das Aufladen der Elektro-Autos im Rathaus genutzt werde. Es gebe eine intelligente LED-Beleuchtung, die sich auf die Helligkeit draußen einstelle und so die Augen schone und die Konzentration stärke. Die Klassenräume seien zudem mit neuester Technik ausgestattet und für digitalen Unterricht eingerichtet. Statt der grünen Tafeln gibt es weiße, die mit den Laptop-Bildschirmen koordiniert sind, auf die man aber trotzdem schreiben könne, falls die Technik mal streike, berichtet sie. Die Räume sind offen und miteinander verbunden, großzügig, farbig gestaltet. Das Arbeiten in dem vor drei Jahren sanierten Schulgebäude mache viel Spaß, der Querriegel sei eine gelungene Erweiterung, findet Konrektorin Karin von Seydlitz. Und ihre Kollegin Barbara Basalyk, die für das alte Schulgebäude am Bahnhof zuständig ist, teilt die Begeisterung. "Querriegel, das klingt für mich wie Schokoriegel und Müsliriegel", scherzt sie.

Das Konzept beim Umbau war, die Vereine, die sich mit der musischen und künstlerischen Erziehung, Freizeitprojekten und Hausaufgabenbetreuung befassen, unter einem Dach mit der Schule zu vereinen. Für die Musikschule bedeutet das, dass sie zum ersten Mal seit der Gründung eigene Räume bekommen hat, dabei auch einen großen hellen Raum, der sich nicht nur für Orchesterproben eignet, sondern auch für Konzerte. Musikschulleiter Christian Hiesel-Schill verfügt über ein eignes Büro, ein Sekretariat und sogar einen Raum, um die Instrumente zu lagern. Auch der Arbeitskreis Ausländerkinder (AKAK) konnte endlich - nach 35 Jahren - aus den dunklen Kellerräumen ausziehen und drei geräumige Zimmer beziehen. "Wir sind überglücklich", sagt die sozialpädagogsche Leiterin Johanna Jonas und die Vorsitzende des Vereins, Christel Freund, findet die Integration in die Schule sehr positiv. Mit einem kleinen türkischen Lied trällerten fünf kleine Mädchen ihren Dank hinaus. Das Eltern-Kind-Programm hat jetzt, rechtzeitig zu seinem 30-jährigen Bestehen, ein festes Domizil in Gauting, teilt sich einen großen farbenfrohen Raum mit Brennofen schwesterlich mit der Schule der Fantasie. "Wir werden das jetzt organisieren", meint Rosi Zacher von der Schule der Fantasie, die es seit 1989 in Gauting gibt. Auch sie findet das Miteinander mit der Schule gut und bedauert nur, dass der Initiator, Professor Rudi Seitz, das nicht mehr miterleben konnte. Die VHS startet mit vier Sprachkursen in Gauting, und will im kommenden Semester alle Räume belegen. "Wir waren vorsichtig bei der Planung, wir wussten nicht, ob die Räume wirklich rechtzeitig fertig werden würden", sagt VHS-Leiterin Veronika Wagner. Gauting hat viele VHS-Nutzer, doch die meisten Kurse fanden in Planegg und Gräfelfing statt.

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