Die Schwelle vor dem Eingang zur Bäckerei, die fehlende Rampe beim Arzt, der kaputte Aufzug am Bahnhof – Menschen mit Behinderung stehen im Alltag noch immer vor vielen Barrieren. Bevor man sich auf den Weg macht, müssen die Betroffenen all das erst einmal abklären. Das macht vieles schwieriger, obwohl sich die Bayerische Staatsregierung einst dem Ziel verschrieben hat, den Freistaat bis zum Jahr 2023 barrierefrei zu machen. Vieles ist besser geworden. Doch noch immer gibt es Hürden.
Um Menschen mit Behinderung in der Region ein Stück weit mobiler zu machen, hat die Familie Haffa-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Bayerischen Roten Kreuz (BRK) nun ein Fahrzeug angeschafft, das speziell für mobilitätseingeschränkte Personen konzipiert ist. „Die Unterstützung von Kindern, die in ihrer Mobilität beeinträchtigt sind, liegt uns dabei besonders am Herzen“, erklärt Stiftungsgründer Thomas Haffa.
Ein spezieller Sitz erleichtert das Einsteigen, zudem gibt es ausreichend Platz für Gehhilfen und Rollstühle. Interessierte können sich das Auto ausleihen und sich von einem Angehörigen oder einer anderen Betreuungsperson chauffieren lassen. Einzige Voraussetzung dafür ist ein Führerschein der Klasse B. Für die Nutzung muss man sich lediglich bei der Stiftung registrieren und einweisen lassen. Die Familie Haffa-Stiftung wurde 1999 gegründet, um unter anderem Kindern und Jugendlichen zu helfen, die in ihrem Leben in eine Schieflage geraten sind. Sie unterstützt viele Projekte und hat damit bereits vielen Menschen helfen können.
Auch die ehrenamtlichen Fahrer der Nachbarschaftshilfe „Gauting hilft“ können auf das Angebot zurückgreifen und so Senioren zum Arzt, zum Einkaufen oder zum Gottesdienst fahren. Fast 30 ehrenamtliche Fahrer sind inzwischen für „Gauting hilft“ im Einsatz und springen dort ein, wo die proklamierte Barrierefreiheit aufhört. Für die Dienste der Organisation muss man sich mindestens eine Woche vor dem gewünschten Termin telefonisch unter 08151-2602- 4435 oder -9020, oder per E-Mail (gauting.hilft@brk-starnberg.de) anmelden und die Details der Fahrt durchgeben. Durch das Angebot sind Menschen mit Behinderung nicht mehr auf funktionierende Rolltreppen und Aufzüge an Bahnhöfen angewiesen – und können ihren Alltag so ein Stück weit unabhängiger gestalten.