Gauting:Mehr Platz für Kinder

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Es sind immer mehr Eltern, die in Gauting eine Betreuung für ihre Kinder suchen. Die Nachfrage steigt ständig, daher ist die Gemeinde fast permanent dabei, neue Kitas zu bauen oder zu planen. (Foto: Monika Skolimowska/dpa)

In der Gemeinde soll ein großer Kindergarten mit sechs Gruppen entstehen. Er könnte neben dem Schulzentrum gebaut werden. Doch Kritiker befürchten Proteste der Anwohner

Von Michael Berzl, Gauting

Am Rand von Gauting, in direkter Nähe des Schulzentrums mit Sportgelände, soll ein neuer Kindergarten entstehen. Ein etwa 1500 Quadratmeter großes Grundstück am Waldrand, das der Gemeinde gehört, ist schon lange dafür vorgesehen. Nun sollen die Planungen beginnen. Dafür hat sich am Dienstag im Gemeinderat eine große Mehrheit ausgesprochen und beschlossen, einen Betrag von 130 000 Euro dafür zur Verfügung zu stellen. Bedenken äußerten Vertreter von Grünen, Mifü und FDP.

Im Bebauungsplan für das Schulzentrum an der Germeringer Straße mit Gymnasium, Realschule und Mittelschule ist auch ein Sondergebiet für einen Kindergarten ausgewiesen. "Dort haben wir Baurecht", betonte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU) in der Beratung. Dieses Grundstück befindet sich am Ende der Wiesmahdstraße und ist umgeben von Bäumen. Das Areal ist nur wenige Meter von dem Sportplatz entfernt, der zu dem Schulgelände gehört.

"Wir müssen weitermachen mit dem Ausbau von Betreuungseinrichtungen. Wir haben dringenden Nachholbedarf, und der Bedarf steigt. Vom Landratsamt haben wir die ausdrückliche Aufforderung erhalten, weitere Plätze bereitzustellen", berichtete Kössinger. Bisher gibt es in der Gemeinde schon mehr als 1000 Plätze in Kindergärten, Krippen und Horten, die von verschiedenen Trägern wie Rotes Kreuz, Kirchen oder Vereinen geleitet werden. Die neue Kita am Ende der Wiesmahdstraße soll nach dem Vorschlag der Rathausverwaltung für sechs Gruppen ausgelegt sein. Nach den Worten der Bürgermeisterin gibt es schon Nachfragen von Trägern, die noch nicht in Gauting aktiv sind.

Bedenken äußerten die Kritiker im Gemeinderat vor allem wegen der geplanten Größe des neuen Kindergartens, wegen des Standorts und wegen der Verkehrsbelastung, die dadurch in einer bisher ruhigen Wohngegend am Rand der Villenkolonie zu erwarten sei. So sprach Stephanie Pahl (Mifü) von einem "wahnsinnigen Verkehr", wenn dort 150 Kinder betreut würden und etwa 20 Mitarbeiter täglich zur Arbeit kämen. Und Anne Franke (Grüne) meint, "dass die Leute, die da wohnen, das nicht so einfach hinnehmen werden". Auch Vize-Bürgermeister Jürgen Sklarek (Mifü) rechnet mit Protesten den Anwohner der Wiesmahdstraße.

Die Ausgaben für die Planung des neuen Kindergartens kann die Gemeinde durch eine Umschichtung im Haushalt finanzieren. Nach dem Mehrheitsbeschluss soll nun Geld verwendet werden, das ursprünglich für die Aufstockung der Grundschule in Stockdorf vorgesehen war. Laut Kössinger sind die Ausgaben geringer, weil das Bauamt im Rathaus Planungsaufgaben übernommen hat. Ahel Bergsoy vom Hochbauamt sicherte aber zu, dass die Konzeption für die Aufstockung in Stockdorf unverändert bleibe. Der Baubeginn sei 2020 oder 2021 vorgesehen.

© SZ vom 20.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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