Gauting:Massiv und doch luftig

Gauting Caritas Altenheim Richtfest

Richtfest für das Caritas-Altenheim: Thomas Schwarz, (v.li.) Michaela Weiss, Doris Schneider und Wolfgang Berkmüller.

(Foto: Nila Thiel)

Caritas-Altheim stößt schon jetzt auf großes Interesse

Von Blanche Mamer, Gauting

"Ein schönes Werk ist uns gelungen, so frei und leicht und ungezwungen", reimt Polier Willi Hutter in seiner humorigen Rede beim Richtfest für das neue Caritas-Altenheim Marienstift in der Schulstraße in Gauting. Massiv und luftig zugleich wirkt das lang gezogene vierstöckige Haupthaus quer zur Schulstraße, in das im Herbst kommenden Jahres bis zu 120 alte Menschen einziehen werden. Im hellen Erdgeschoss mit großzügigen Fenstertüren sind die Räume für die Tagespflege und Therapien vorgesehen, im ersten und zweiten Stock ist Platz für 51 Pflegebedürftige in vier stationären Wohngruppen und im Obergeschoss entstehen Appartements für das betreute Wohnen. Zum Seniorenheim gehören zudem zwei Einzelhäuser für das betreute Wohnen mit insgesamt 47 Wohneinheiten. 20 Plätze sind für die Tagespflege geplant, sagt Doris Schneider, die Geschäftsführerin der Caritas-Altenheime. Altenhilfeeinrichtungen seien immer noch ein wichtiger Baustein in der Versorgung von alten Menschen, betont sie. Der letzten Lebensphase komme eine größere Bedeutung zu, zumal die Menschen beim Einzug jetzt um einiges älter seien, als noch vor zehn oder zwanzig Jahren.

In der Endphase des Wahlkampfes sei das Thema Pflege ja doch noch zur Sprache gekommen, sagt sie und wird vor der Bundestagswahl noch "etwas politisch". Der Caritas-Verband habe sich in den Wahlkampf eingemischt und rufe nun dazu auf: "Wählt Menschlichkeit", so Schneider. Die Forderungen sind klar: Es braucht mehr Personal, in der Pflege aber auch in der Hauswirtschaft, der Verwaltung und der sozialen Begleitung, alle Berufsgruppen müssen zusammenarbeiten, um eine gute Pflege zu gewährleisten. Und dazu müssen die Mitarbeiter besser bezahlt werden. Eine weitere Anpassung der Leistungen aus der Pflegeversicherung sei notwendig, das Hospizgesetz müsse endlich umgesetzt werden. Schneider berichtet, sie sei ständig dabei, gutes Pflegepersonal zu suchen, im Oberbayerischen finde sie niemanden mehr, die Pflege sei mittlerweile international. In den kommenden Wochen werde sie auf die Philippinen reisen, um dort Pflegekräfte anzuwerben. Die Nachfrage nach Plätzen bei den Gautinger Senioren sei rege, ein bis zwei Anfragen täglich, so Schneider. Für feste Anmeldungen sei es indes zu früh.

Thomas Schwarz, Vorstand des Caritas-Verbandes, meint, im Moment werde noch Fantasie gebraucht, um sich das neue Marienstift vorzustellen. Ein besonders schönes Zeichen für die gute alte Marienstift-Tradition sei, dass das Kleemann-Mosaik aus dem Foyer auch im neuen Haus seinen Platz bekomme. Einige engagierte Bürger hatten den Erhalt des Mosaiks gefordert und initiiert.

"Wir sind gut in der Zeit", erklärt Architektin Michaela Weiß vom Büro Wallis und Weiß. Und auch der Kostenrahmen - rund 17 Millionen Euro - werde eingehalten. Die Kritik, dass es zu wenig Parkmöglichkeiten gebe, ließen weder die Architektin noch der Bauherr gelten. "Die Stellplatzverordnung ist eingehalten", betont Weiß.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: