Gauting:Letzte Gespräche

Gauting, Asklepios Klinik, Hospizdienst

Für ihre einfühlsamen Gespräche mit schwerkranken Patienten wurden Lola Lenz (3. von links) und Anke Ernst (2. von rechts) vom Ambulanten Hospizdient Gauting in der Asklepios Klinik geehrt. Mit dabei: (von links) Bereichsleiterin Claudia Bubulj, Dr. Carola Riedner vom Hospizdienst, Klinikgeschäftsführer Jürgen Wißler und Koordinatorin Marion Jettenberger.

(Foto: Georgine Treybal)

Asklepios-Klinik ehrt ihre Hospizhelferinnen

Mit einem Hilferuf hat die Zusammenarbeit zwischen dem Ambulanten Hospizdienst Gauting und der Asklepios-Klinik begonnen. "Das war am 22. Dezember 2014. Da rief uns Dr. Thomas Duell, Oberarzt der Onkologie und Palliativmediziner, an und fragte, ob eine Sterbebegleiterin einen Patienten besuchen könne, dem es sehr schlecht gehe und der über Weihnachten allein sei", berichtet Marion Jettenberger, die leitende Koordinatorin des Hospizdienstes. "Unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Iris Lorch, die heute leider nicht hier sein kann, war sofort bereit und hat den Schwerkranken besucht. Danach haben wir ein festes Team von vier Hospizbegleiterinnen zusammen gestellt, - Iris Lorch, Lilo Lenz, Anke Ernst und Martina Viehoff - die einmal in der Woche in die Lungenfachklinik kommen."

Am Donnerstag hat Klinikgeschäftsführer Jürgen Wißler sich bei den Begleiterinnen für ihr Engagement und die "tolle Arbeit" bedankt, hat ihnen Urkunden überreicht und einen Scheck in Höhe von 2000 Euro an die Hospizdienst-Vorsitzende und Onkologin Carola Riedner übergeben.

Seit zwölf Jahren ist Lilo Lenz beim Hospizdienst engagiert, seit drei Jahren im Team bei Asklepios. Zuhören ist für sie das Wichtigste. "Wir haben nur den Namen des Patienten, klopfen an, stellen uns vor. Mal entsteht sofort ein Kontakt, mal dauert es länger, bis der Kranke bereit ist, über seine Angst, seine Sorgen oder was ihn gerade beschäftigt, zu sprechen. Jedes Gespräch verläuft anders, manches geht unter die Haut, manches vergisst man schnell wieder", sagt die Ehrenamtliche. Den meisten Menschen tue es gut, mit einem Außenstehenden zu sprechen, und viele sagen auch, dass das Gespräch sie erleichtert habe. Auf die Ausbildung zur Hospizbegleiterin sei sie durch den Tod der jüngsten Schwester ihrer Mutter gekommen. "Diese hatte sich von allen abgewandt und lag vier Tage tot in ihrer Wohnung. Das hat mich sehr getroffen, und als ich kurz danach eine Anzeige vom Hospizdienst las, wusste ich gleich, dass ich das machen wollte."

Auch Anke Ernst, die seit einem Jahr dabei ist, bezeichnet ihre Tätigkeit als "aktives Zuhören". "Wir wissen nichts über die Menschen, wir haben nichts zum Anknüpfen. Doch es passiert, dass ein Satz einen aufmerken lässt und sich dann ein intensives Gespräch ergibt. Manchmal ist es belanglos und tut dem Patienten doch gut", sagt sie. Es komme auch vor, dass sie mit einem Familienmitglied ins Gespräch komme oder mit einem Mitpatienten. Auch das könne positiv für den Patienten sein.

Im Bild: Für ihre einfühlsamen Gespräche mit schwerkranken Patienten wurden Lola Lenz (3. von links) und Anke Ernst (5. v.l.) vom Ambulanten Hospizdient Gauting in der Asklepios Klinik geehrt. Mit dabei: Bereichsleiterin Claudia Bubulj (v.l.), Carola Riedner vom Hospizdienst, Klinikgeschäftsführer Jürgen Wißler und Koordinatorin Marion Jettenberger.

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