Gauting:Kompromiss fürs Unterbrunner Holz

Gauting: Zu Zugeständnissen beim Schlüsselprojekt der Gemeinde Gauting bereit: Andreas Albath von den UBG.

Zu Zugeständnissen beim Schlüsselprojekt der Gemeinde Gauting bereit: Andreas Albath von den UBG.

(Foto: Arlet Ulfers)

Unabhängige Bürger regen an, das geplante Gautinger Gewerbegebiet nach Osten zu verschieben.

Von Blanche Mamer

Die geplanten Gewerbegebiete zu realisieren und die Finanzen der Gemeinde Gauting zu konsolidieren, haben sich die Unabhängigen Bürger Gauting (UBG) in ihr Wahlprogramm geschrieben. Damit auch das Schlüsselprojekt, der Asto-Eco-Park im Unterbrunner Holz, umgesetzt werden kann, müsse über einen Kompromiss nachgedacht werden, der für die Nachbargemeinde Gilching akzeptabel wäre, sagte Andreas Albath, der auf Platz drei der Liste kandidiert. Bei einem Pressegespräch am Montag in Unterbrunn regte er an, die Planung leicht nach Osten zu verschieben, wodurch weniger Wald gebraucht werde. Auch wenn die UBG finden, dass die Fichtenbestände, die nach der derzeitigen Planung aus dem Landschaftsschutz herausgenommen werden müssen, kein schützenswerter Wald sind, sei Gauting gut beraten, Modifikationsmöglichkeiten zu suchen.

Es ist keine Frage, dass der Bau des Handwerkerhofes am Penny-Kreisel und das geplante kleine Gewerbegebiet im Gautinger Feld neben der Asklepios-Klinik von den UBG unterstützt wird. Zudem sollen die frei werdenden Gewerbeflächen im Ort für geeignetes leises Gewerbe genutzt werden, ersatzweise für Geschosswohnungsbau. Mit dem Bau einer Geothermie-Anlage im Unterbrunner Holz und der Einsparung von 30 000 Tonnen Kohlendioxid würde ein wichtiger Beitrag zu Energiewende geleistet, so Albath. Wichtig ist den UBG zudem, dass die Verkehrsauswirkungen auf Unterbrunn geprüft werden.

Richard Eck, der nach mehr als zwei Jahrzehnten im Gemeinderat als Verkehrsexperte gilt, sagte, er habe zwar keine Patentlösung, wolle jedoch Erleichterungen erreichen. Er will Verbesserungen für den Radverkehr durchsetzen und sieht einen neuen Radwegring westlich der S-Bahn als Teil des geplanten Radschnellwegs. Zudem plädiert er für Radschutzstreifen an allen Hauptverkehrsstraßen. Den Autoverkehr dürfe man nicht verteufeln, sagte er. Aber es sollen Bedingungen für eine praktikable, gemeinsame Straßennutzung geschaffen werden. Eck ist außerdem für eine Ausdehnung der Tempo-30-Zonen im Ort und den Ortsteilen, für 70 km/h auf den Ortsverbindungsstraßen und einen Kreisverkehr an der Hauser Kreuzung. Und er will sich für neue Stege über die Würm einsetzen, zum Beispiel nördlich vom Sportclub zum Parkplatz des Sommerbads, beim Wunderl-Grundstück sowie südlich der Würm-Brücke.

Ein weiteres wichtiges Thema, das sich alle Wahlkämpfer vorgenommen haben, ist die Förderung von bezahlbarem Wohnraum. Das bedeutet eine schnelle Umsetzung der Pläne auf dem AOA-Gelände plus Einheimischenmodell auf dem gemeindeeigenen Areal am ehemaligen AOA-Standort. Die UBG befürworten zudem Wohnbebauung auf dem hinteren Teil des Park&Ride-Geländes und wollen sich dafür einsetzen, dass das Bahnhofsgebäude alltagstauglich und wirtschaftlich rentabel entwickelt wird. Zudem will die Gruppierung die Genossenschaftsinitiative "Kulturbahnhof" unterstützen.

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