Verkehr: Unterführungsbau mit Hindernissen

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Wochenlang war die Unterführung in Königswiesen gesperrt, weil Leitungen neu verlegt werden mussten. Von diesem Donnerstagabend an wird die Straße wieder normal befahrbar sein. (Foto: Arlet Ulfers)

Nach mehr als zehn Jahre sind jetzt erste Arbeiten für das Bauwerk in Königswiesen abgeschlossen.

Von Sabine Bader, Gauting

Sie sieht nicht besonders bedeutend aus, hat aber eine besondere Bedeutung: die Unterführung in Königswiesen. Wochenlang war der Durchlass unter der Bahn, der von Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern auf dem Weg nach Gauting genutzt wird, gesperrt. Der Grund: Im Vorfeld des geplanten Neubaus der Königswiesener Unterführung mussten Rohre und Leitungen umverlegt werden. Laut Silke Schweigler vom Staatlichen Bauamt in Weilheim sind die Arbeiten jetzt abgeschlossen. Von diesem Donnerstagabend an sei die Straße samt Unterführung wieder normal passierbar.

Apropos Neubau der Unterführung. Seit 2013 war er bereits geplant. Denn schon damals stand für die Behörden fest: Die kleine Unterführung weist funktionale Mängel und Gefahrenpunkte auf. Das sahen letztlich auch die meisten Kreisräte so und stimmten dem Vorhaben zu. Es folgten diverse Besprechungen zwischen Politikern, Straßenbaubehörden, Eisenbahnbundesamt und der Regierung von Oberbayern. Im Juli 2017 konnte schließlich das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden.

Wer nun glaubt, damit wäre die größte Hürde genommen, der irrt gewaltig: Denn es folgten diverse Anhörungen, Einwände, Erörterungstermine und Tekturen. Im Mai 2021 erging schließlich nach langem Hin und Her der Planfeststellungsbeschluss durch das Eisenbahnbundesamt. Gegen diesen allerdings reichten zwei Betroffene Klagen beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof ein.

Im Mai 2023 wurden diese abgewiesen, Revisionsverfahren waren nicht zugelassen. Dagegen wiederum hat einer der Kläger Beschwerde eingelegt. Wenngleich er damit letztlich keinen Erfolg hatte, dauerte es noch einmal bis zum Juli dieses Jahres, bis auch dies geklärt war. Das Landratsamt hat indes den Ausgang der Klagen abgewartet, ehe es in die Verhandlungen über den Grunderwerb eingestiegen ist.

Mehr als zehn Jahre dauerte es also insgesamt, bis mit den ersten Arbeiten begonnen werden konnte. Der Zeitplan sieht nun vor: Von März bis November kommenden Jahres soll das neue Bauwerk neben der bisherigen Unterführung errichtet und im September eingeschoben werden. In diesem Zeitraum soll die Straße großteils voll gesperrt bleiben und der Verkehr umgeleitet werden. Die Tieferlegung der Kreisstraße ist dann von Februar bis August 2026 geplant. Was laut Behörden ebenfalls eine Vollsperrung der Straße nach sich ziehen wird.

Die neue breitere Unterführung soll im kommenden Jahr eingeschoben werden. (Foto: Arlet Ulfers)

Und noch etwas war abzusehen: Nämlich, dass durch all die Verzögerungen auch die Kosten für das Bauwerk steigen werden. So musste Kreiskämmerer Stefan Pilgram die Mitglieder des Mobilitätsausschusses in dieser Woche darauf einstimmen, dass der Landkreis mittlerweile mit Ausgaben in Höhe von 1,9 bis 2,6 Millionen Euro für das Vorhaben rechnen muss. Das ist immerhin eine Million Euro mehr als noch vor Jahren angenommen.

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