Drehstart für  „Die beste Klasse Deutschlands“Wenn die Aula zum TV-Set wird

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Treten mit der Klasse 7b des Otto-von-Taube-Gymnasiums an (von links): Helena, Antong und Charlotte.
Treten mit der Klasse 7b des Otto-von-Taube-Gymnasiums an (von links): Helena, Antong und Charlotte. (Foto: Arlet Ulfers)

Die 7b vom Gautinger Gymnasium will die beste Klasse Deutschlands werden. Dafür rückt ein Kamerateam von Kika an. Ein Blick hinter die Kulissen - zwischen Plastikbällen, Staubsaugern und Schulbattles.

Von Marie Schultze, Gauting

Die Kika-Banner sind verteilt, zwei Staubsauger und Kisten mit Plastikbällen stehen bereit. Zwei Kameramänner stellen ihre Handkameras fertig ein, eine junge Moderatorin geht noch einmal ihren Text durch. Noch ist die Tür zum Raum verschlossen, dahinter wuselt eine Traube ehrgeiziger Siebtklässler bereits aufgeregt herum. Dann geht die Tür auf. Bevor sie sich die 7b aber verschiedenen Aufgaben stellen muss, brüllt sie voller Kampfgeist ihre Kampfansage in die Kamera: „Hochbegabt und motiviert, wir gewinnen, ihr verliert!“ Die Schüler jubeln und klatschen, was das Zeug hält. Sie sind schließlich zum Gewinnen da.

Mittwochvormittag, 10.30 Uhr. An normalen Schultagen huschen Schüler mit ihren Ranzen durch die kleine Aula des Otto-von-Taube-Gymnasiums in Gauting. Doch an diesem Tag wird der Raum zum Drehort. Es geht zu wie bei „Wetten, dass..?“. Die 7b, heute „Team Gelb“, ist eine von 16 Klassen aus ganz Deutschland, die an den „Schulbattles“ der Fernsehshow „Die beste Klasse Deutschlands“ teilnimmt. „Team Gelb“ spielt heute gegen „Team Blau“, eine 7. Klasse aus Naumburg. Die hat bei sich in der Heimat ebenfalls Besuch von Kika. Drei Challenges gilt es zu bewältigen, das Drehteam funkt zwischen ihnen hin und her. Die Klasse, die nach den Spielen die meisten Punkte ergattert hat, darf weiter zu den Wochenshows ins Fernsehstudio nach Erfurt.

Zur Unterstützung am Set sind die Schüler aus der Parallelklasse 7e in die kleine Aula gekommen, ihre Klassenlehrerin Marion Schwert sitzt mitfiebernd am Rand. Sie hat heute extra ihre „Glückssocken“ mit Quietscheentchen darauf an. Im Vorhinein hat sie schon einiges organisiert. Sie mussten hier eigens den Schulaufgabenplan blockieren, zwischen Schulleitung und Hausmeister koordinieren und die kleine Aula freihalten, die nun zum TV-Studio umfunktioniert wurde. Um bei den „Schulbattles“ mitmachen zu dürfen, galt es für die Klasse, bereits mit ihrem Bewerbungsvideo herauszustechen. Dieses haben sie zusammen in der Schule konzipiert und mit dem Handy gefilmt.

Besonders engagiert haben sich dabei Charlotte, eine 12-Jährige mit langen blonden Haaren und Zahnspange, und Helena, eine 13-Jährige, die bei den Spielen Tipps zuruft und besonders laut anfeuert. Die beiden haben auch ihre Klasse angemeldet. Inspiriert wurden die beiden von einer neunten Klasse ihrer Schule, die 2022 auch schon mitgemacht hat. Die zwei Schülerinnen sind überzeugt, dass die 7b weiterkommt. „Unsere Klasse hat einen sehr starken Zusammenhalt und wir probieren immer, auch wenn es mal nicht so gut läuft, das Beste daraus zu machen“, erzählt Charlotte. „Wir sind alle sehr motiviert“, ergänzt Helena. Das, was ihnen in der Show am meisten helfen könnte, seien die guten Geografiekenntnisse ihres Teams, schätzt Helena, einige Mitschüler würden sich gut mit den Hauptstädten und Flaggen von Ländern auskennen. Charlotte glaubt, die Klasse könnte auch mit ihrem Allgemeinwissen punkten und durch ihre Sprachkenntnisse in Deutsch, Englich und Latein sich etwas ableiten, falls sie die Antwort mal nicht wüssten.

Die Klasse 7b des Otto-von-Taube-Gymnasiums ist voller Vorfreude.
Die Klasse 7b des Otto-von-Taube-Gymnasiums ist voller Vorfreude. (Foto: Arlet Ulfers)
Zwei Kameramänner fangen die Ballspiele ein.
Zwei Kameramänner fangen die Ballspiele ein. (Foto: Arlet Ulfers)

Heute bei den „Schulbattles“ geht es aber nicht nur um Wissen. Zwar gibt es auch ein Quiz, sie müssen daneben aber noch zwei weitere Aufgaben meistern. Bei einer Challenge geht es um Treffsicherheit und bei der anderen, der „Superchallenge“, müssen sie Fingerspitzengefühl beweisen. Bei allen drei Aufgaben heißt es: Nerven bewahren! Sollte die 7b aus Gauting heute gewinnen, sind es Charlotte und Antong, die bei den Wochenshows in der ersten Reihe vor der Klasse sitzen werden. Antong, 13 Jahre, große, eckige Brille, hat „ein ziemlich gutes Gefühl dabei“ und glaubt, dass er Kompromisse finden kann und dass die anderen ihm vertrauen. Charlotte meint, dass sie „sehr hilfsbereit und verantwortungsbewusst“ seien und im Sinne der Klasse handeln wollen.

Jetzt bei den „Schulbattles“ stehen aber erst mal verschiedene Kinder der Klasse im Mittelpunkt. Manchmal brauche es eher eine ruhige Hand, dann ist vielleicht jemand gefragt, der nicht zu denen gehört, „die sonst immer in der ersten Reihe stehen“, erzählt Richard Scharmann. Als Spieleredakteur kümmert sich der junge Mann mit Kappe, der die Tische mit einer Wasserwaage prüft, um den reibungslosen Ablauf der Challenges. Die Ruhigeren „kriegen dann ihren Moment“ und würden toll abliefern. Dadurch seien sie „auf einmal für einen Tag der Held“ und würden manchmal „ein ganz anderes Standing in der Klasse“ bekommen. Er glaubt, das tue einer Klassengemeinschaft sehr gut, aber in der Sendung dürften sich genauso „auch die Lauten mal ausleben“.

Drei Schüler der Klasse 7b kämpfen um Punkte bei der ersten Challenge.
Drei Schüler der Klasse 7b kämpfen um Punkte bei der ersten Challenge. (Foto: Arlet Ulfers)

Wie die 7b aus Gauting in der 21. Staffel um die Punkte kämpft und wer von den beiden Klassen es in die nächste Runde geschafft hat, wird im Mai auf Kika zu sehen sein. Moderiert werden die Wochenshows dann abwechselnd von Clarissa Corrêa da Silva, unter anderem bekannt aus der Kika-Sendung „Wissen macht Ah!“ und Tobias Krell, der als „Checker Tobi“ ein Star unter Kindern ist. Am Ende der Staffel winkt das „Superfinale“. Die Klasse, die dieses gewinnt, darf sich „Die beste Klasse Deutschlands“ nennen und gewinnt eine Klassenfahrt nach Budapest.

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