GautingGemüse anbauen für Einsteiger

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Jakob Kiefl auf dem Acker, den die Gärtnerei von April an bewirtschaften will.
Jakob Kiefl auf dem Acker, den die Gärtnerei von April an bewirtschaften will. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Gärtnerei Kiefl hat einen Acker gekauft, auf dem Hobbygärtner sich einmieten können, um unter Anleitung  das Pflanzen und Ernten zu lernen.

Von Carolin Fries, Gauting

Selbst angebautes Obst und Gemüse - davon träumen viele. Doch mal fehlen Balkon oder Garten, mal das Wissen, der Mut oder die Gelegenheit. Für Einsteiger und Hobbygärtner hat die Gautinger Gärtnerei Kiefl nun eine neue Möglichkeit geschaffen: Auf einer Ackerfläche gegenüber dem Gartenzentrum können saisonweise sogenannte Ackerkisten gemietet werden. Der Clou: Die Gärtnerei übernimmt das Gießen und bietet fachliche Beratung sowie monatliche Workshops an.

Die Erde ist bereits frisch umgegraben, der Zaun gesetzt: Anfang April soll es losgehen mit dem Gemüseanbau auf dem „Erlebnisacker“ in Buchendorf. Das Familienunternehmen hat die landwirtschaftliche Fläche Ende 2023 erworben. „Das hat sich gut ergeben, es gab ohnehin Überlegungen, in die regionale Landwirtschaft einzusteigen“, erzählt Juniorchef Jakob Kiefl. Denn im Gartencenter würden nicht nur Blumen und Gewächse verkauft, sondern auch Obst und Gemüse. Vor allem heimische Produkte kämen bei den Kunden gut an, wie zum Beispiel die Früchte der 300 Tomatenpflanzen, die sie im Sommer in der Gärtnerei ernten und im Geschäft anböten. Dass man Gemüse dort kaufen kann, wo es wächst - das spreche Kunden an, die zunehmend auf Nachhaltigkeit achten, so Kiefl.

Den größten Teil des zwei Hektar großen Ackers will der Gärtnereibetrieb darum auch selbst bewirtschaften. Schließlich ist an das Gartencenter noch eine Gastronomie angeschlossen sowie eine Manufaktur, in der Marmeladen, Nudelsoßen und Kekse hergestellt werden. Die Fläche soll möglichst naturnah beackert werden, „wir haben nur einen kleinen Traktor“, so Kiefl.  Die Erde werde man am Rand zu kleinen Erdwällen anhäufen, um die Pflanzen vor starkem Wind zu schützen und die Feuchtigkeit in der Fläche zu halten. Außer Folientunneln soll es keine Aufbauten geben - ausgenommen der maximal 50 Holzkisten, die an Hobbygärtner vermietet werden.

Diese sind mit Erde und organischem Dünger befüllt, bieten einen Quadratmeter Pflanzfläche und kosten 80 Euro  -  worin ein Einkaufsgutschein von 30 Euro in der Gärtnerei beinhaltet ist. Von April an stehen die bestellten Kisten auf dem Acker bereit und können immer donnerstags von 14 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr zum Säen, Pflanzen, Pflegen und Ernten besucht werden. Dann ist auch stets ein Mitarbeiter vor Ort, der Fragen beantworten und Handgriffe zeigen kann. Einmal im Monat finden außerdem Workshops zu saisonalen Themen statt. Das Gießen übernehmen die Profis von der Gärtnerei  - auch in der Urlaubszeit sind die Pflanzen also versorgt. Jeder darf in seiner Kiste ansäen und pflanzen, was er mag. Damit keine Schädlinge und Spritzmittel auf dem Acker landen, bittet die Gärtnerei darum, Saatgut und Jungpflanzen möglichst in der Gärtnerei zu kaufen. Seit eineinhalb Wochen bewirbt die Gärtnerei das neue Projekt, die ersten Kisten sind bereits verkauft.

Auch wenn die Fläche der Holzkiste auf den ersten Blick sehr klein wirkt, „kann man da viel rausholen“, sagt Jakob Kiefl. Schließlich dauert die Saison bis in den Oktober, was mehrerer Fruchtfolgen möglich macht. Nach den Radieschen können etwa Salate, Karotten und Tomaten gepflanzt werden, im Spätsommer und Herbst dann eher Kohlsorten.  Selbstverständlich könnten aber auch mehrere Kisten gemietet werden - etwa eine Kiste für die Kinder und eine für die Eltern. Kiefl selbst will sich auch ein paar Kisten bepflanzen, „ich wohne in der Stadt und habe keinen Balkon“, sagt er. Sein Anliegen ist es, den Einstieg ins Gärtnern und den Gemüseanbau so leicht wie möglich zu machen. Denn: „Es ist viel einfacher, als man denkt.“

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