Gauting:Jugendring will Institut erweitern

Die Pläne sind in Ministerien und Rathaus bekannt, doch bisher fehlt das Geld für einen zusätzlichen Bau in dem weitläufigen Gelände.

Michael Berzl

Aus ganz Bayern kommen Pädagogen und Verbandsfunktionäre, Jugendamtsleiter, Streetworker und Ehrenamtliche nach Gauting um sich fortzubilden. Im Institut für Jugendarbeit können sie zum Beispiel lernen, wie Gewaltprävention funktioniert, wie man ein Team leitet, wie Sitzungen professionell gestaltet und vorbereitet werden. Das Kursangebot in der zentralen Fortbildungseinrichtung des Bayerischen Jugendrings (BJR) ist beliebt, viele Seminare sind schnell ausgebucht. Darum hätte der Institutsleiter Albert Fußmann gerne mehr Platz. Auf dem etwa zwei Hektar großen Gelände an der Germeringer Straße soll daher nach seinen Vorstellungen ein zweiter Veranstaltungssaal entstehen. Entsprechende Pläne hat die BJR-Spitze bereits in Ministerien und im Gautinger Rathaus vorgestellt. Doch bisher fehlt das Geld für einen Neubau, und das wird sich so bald wohl auch nicht ändern.

Gauting Institut für Jugendarbeit

Leidet unter Raumnot, aber für eine Erweiterung fehlt das Geld: das Institut für Jugendarbeit in Gauting, das Albert Fußmann leitet. Foto: Treybal

(Foto: Georgine Treybal)

Wir haben kein Geld für einen Neubau in Gauting, und es gibt auch keine Zeichen, dass sich das ändert. Aber wir werden dran bleiben und weitere Gespräche darüber führen", ließt BJR-Präsident Matthias Fack der SZ am Donnerstag ausrichten. Seit Jahren bemüht sich der Verband in der Landespolitik um zusätzliche Mittel für einen Erweiterung des Platzangebots, denn die eigenen Investitionsmittel werden für andere Vorhaben benötigt. Am Rande der Bürgerversammlung am Mittwoch sprach Fußmann von einer Größenordnung von einer Million Euro, die benötigt wird. Er war deshalb mit der früheren BJR-Präsidentin Martina Kobriger und dem jetzigen Geschäftsführer Matthias Fack beim damaligen Staatskanzleichef Siegfried Schneider und bei Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch. Georg Fahrenschon hat sich selbst im Institut umgesehen, als er noch Bayerns Finanzminister war. Doch all diese Gespräche haben bisher wenig gebracht.

Rund 170 Veranstaltungen bietet das Institut pro Jahr an. Nicht nur aus der Jugendarbeit kommen die Besucher. Auch ein Webasto-Arbeitskreis tagt in den Räumen und am Mittwoch hat Bürgermeisterin Brigitte Servatius über die wichtigsten Entwicklungen im vergangenen Jahr berichtet. In seiner kurzen Begrüßungsansprache erwähnte Fußmann auch den Wunsch nach einem Neubau. "Wir könnten viel mehr machen. Wir sind fast immer ausgebucht", sagte der 58-Jährige nach der Versammlung der SZ. Der Zusatzbau sollte nach seinen Vorstellungen am Rande des Geländes entstehen und ähnlich gestaltet sein wie der Glaspavillon, der 1995 vor der Junkersvilla errichtet wurde.

Damals hat der BJR für umgerechnet rund fünf Millionen Euro seine Fortbildungseinrichtung modernisiert und erweitert. Architekt Joseph Starzner musste damals Wünsche des Denkmalschutzes beachten, damit die vom Münchner Architekten Bernhard Borst geplante und bis in die vierziger Jahre von der Flugzeugbauerfamilie Junkers bewohnte Villa von dem Erweiterungsbau nicht zur sehr verdeckt wird.

Mehr Platz wäre aus Sicht des BJR jedenfalls nötigt. Schon jetzt besuchen insgesamt mehr als 1500 Teilnehmer die Kurse und Seminare. Und der Bedarf an Fortbildung und Unterricht steige weiter an, teilte Verbandssprecherin Karin Fleißer mit. Institutsleiter Fußmann hofft, dass aus der Erweiterung schon in absehbarer Zeit etwas wird und nicht erst kurz vor seiner Pensionierung.

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