Hochzeiten:"Das Datum ist eine einmalige Gelegenheit"

Hochzeiten: Sandra und Antonio geben sich am 22. Februar in Unterbrunn das Ja-Wort.

Sandra und Antonio geben sich am 22. Februar in Unterbrunn das Ja-Wort.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Der 22. Februar 2022 ist ein einzigartiger Termin, den man sich bestens merken kann. Sandra und Antonio aus dem Würmtal haben ihn bewusst für ihre standesamtliche Trauung im kleinen Kreis ausgewählt - die große Feier soll nächstes Jahr folgen.

Interview von Louisa Geibel

Zwischen Crosstrainer und Hantelbank haben sie sich kennengelernt: 2018 sind sich Sandra und Antonio im Stockdorfer Fitnessstudio zum ersten Mal über den Weg gelaufen - "und das, obwohl wir für dieselbe Firma arbeiten", erzählt Sandra. Seit drei Jahren sind die 28-Jährige und der gebürtige Kroate nun ein Paar. Jetzt wollen die beiden den nächsten Schritt gehen und am 22. Februar im Pfarrhof Unterbrunn den Bund der Ehe schließen. Der 22.2.22 sei ihr absolutes Wunschdatum gewesen, sagt Antonio. Um an diesem besonderen Datum heiraten zu können, nehmen die werdenden Eltern das nasskalte Februarwetter und erhebliche Corona-Einschränkungen in Kauf.

SZ: Sie feiern Ihre Hochzeit mitten in der Corona-Pandemie - wie nervenaufreibend ist die Planung?

Antonio: Es ist natürlich alles sehr unsicher. Man weiß zum Beispiel nicht: sollte man besser ein bis zwei Wochen vor der Trauung nur Home-Office machen und Kontakte meiden, um auf Nummer sicher zu gehen? Meine Eltern werden aus Kroatien anreisen, der Trauzeuge kommt aus Italien. Da ist Corona schon ein Risiko.

Sandra: Wir haben bei unseren Eheringen auch absichtlich noch nicht das Datum eingravieren lassen. Unser Juwelier hat uns die Option gegeben, das erst nach der Hochzeit zu machen.

Wieso das?

Antonio: So ist es einfach sicherer. Wir wollen das Datum nicht am Ende rausgravieren müssen, weil uns Corona noch einen Strich durch die Rechnung macht.

Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens muss bei der Trauung vermutlich auch einiges beachtet werden.

Sandra: Natürlich. Im Standesamt sind nur 15 Personen zugelassen. Wir feiern deshalb lediglich zu zwölft, also im ganz kleinen familiären Kreis. Außerdem müssen abgesehen von dem Brautpaar und den Trauzeugen alle Gäste Masken tragen. Das ist zwar schade für die Fotos, aber mittlerweile hat sich ja jeder daran gewöhnt.

War die Feier von Beginn an so geplant?

Antonio: Nein. Eigentlich wollten wir eine große, kirchliche Hochzeit in Kroatien feiern. Dort sind die Corona-Regeln etwas entspannter, gerade im Sommer. Wir haben uns aber angesichts der aktuellen Lage dazu entschieden, erst einmal auf eine kleine Hochzeit in Gauting umzuswitchen. Dadurch ist das Risiko, dass etwas passiert, deutlich überschaubarer.

Ihre Pläne für die große Hochzeit haben Sie also komplett über Bord geworfen?

Antonio: Das haben wir nicht. Unser Plan ist, im nächsten Jahr in Kroatien kirchlich zu heiraten. Vermutlich Anfang Juni 2023.

Sandra: Und dann kommen natürlich auch viel mehr Gäste - so zwischen 115 und 120 Personen. Wir hoffen einfach, dass die Corona-Lage bis dahin besser geworden ist. Die anstehende Trauung sehen wir ein bisschen als Übung für die große Hochzeit.

Wieso haben Sie sich trotz dieser Widrigkeiten nicht dazu entschieden, erst im Sommer in Bayern zu heiraten? Gerade in der warmen Jahreszeit gibt es im Fünfseenland doch einige Möglichkeiten, in einem traumhaften Ambiente zu feiern.

Antonio: Mit dem Datum - dem 22.2.22 - war einfach eine zu gute Gelegenheit da. Das ist ja ein Klischee - man muss ein Datum nehmen, das man sich merken kann. Der 22. Februar 2022 übertrifft da natürlich alles. Den Termin kann man sich merken und er ist einzigartig. Besser hätten wir es nicht treffen können.

Sandra: Wir wären wirklich ein bisschen enttäuscht gewesen, wenn wir nicht an dem Datum hätten heiraten können. Wann hat man denn die Gelegenheit wieder, dass sich so eine Zahlenfolge ergibt? Das ist einfach einmalig!

Die Zahl selbst hat also keine tiefere Bedeutung für Sie?

Antonio: Doch, auch! Sandra und ich haben eine Verbindung zu der Zahl Zwei: Wir kommen beide aus kleinen Familien, jeweils zwei Eltern, zwei Geschwister. Und jetzt gehen wir unseren Weg zusammen - zu zweit.

Haben Sie allgemein ein Faible für Zahlen?

Sandra: Antonio sicherlich. Er ist jetzt schon am Verzweifeln wegen des Datums für die große Hochzeit (lacht).

Woher kommt diese Affinität?

Antonio: Ich bin Mathematiker - also Ingenieur, um genau zu sein. Da sind Zahlen mein Alltag.

Dass der 22. Februar heuer auf einen Dienstag fällt, stört Sie nicht? Üblicherweise heiraten die meisten Paare ja bevorzugt am Wochenende.

Antonio: Eigentlich nicht. Wir haben uns für die ganze Woche Urlaub genommen.

Sandra: Unsere Angehörigen haben sich auch den Dienstag und den darauffolgenden Mittwoch freigenommen. Wir haben natürlich im Vornherein mit ihnen gesprochen, ob das in Ordnung ist. Wenn jemand aus unserer Familie an dem Tag nicht freibekommen hätte, hätten wir schweren Herzens auf das Datum verzichtet.

Hatten Sie Bedenken, dass Sie aufgrund des meist großen Ansturms auf Daten dieser Art keinen Termin mehr beim Standesamt bekommen würden?

Antonio: Ja. Wir haben eigentlich gedacht, dass das Datum sehr begehrt sein wird. Lustigerweise war dies nicht der Fall.

Sondern?

Sandra: Wir waren tatsächlich das erste Paar, das sich für dieses Datum in Gauting angemeldet hat.

Wann haben Sie den Termin im Standesamt angefragt?

Sandra: Im Oktober. Also relativ kurzfristig. Wir konnten uns die Uhrzeit sogar frei aussuchen. Uns wurde erklärt, dass dies sehr ungewöhnlich sei, da normalerweise an solchen besonderen Daten auch Paare aus München und Umgebung dort nach Terminen fragen.

Müssen Sie sich wegen Ihres speziellen Hochzeitsdatums klischeehafte Sprüche anhören?

Antonio: Nein, gar nicht. Unser Umfeld findet das Datum gut. Es sagt sich doch auch einfach lustig.

Was wünschen Sie sich für Ihren besonderen Tag?

Antonio: Ich wünsche mir, dass alle entspannt sind und es lustig wird. Einfach, dass alle glücklich sind. Und natürlich auch, dass lecker gegessen wird.

Sandra: Man soll immer in guter Erinnerung an den Tag zurückdenken können. Es soll einfach ein unvergesslicher Tag mit unseren Familien werden.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusSeniorentanztee "Gemeinsam statt einsam"
:Wie Tinder, nur für Ältere

Seniorentanztees sind die Singlebörsen der älteren Generation - und noch viel mehr. Ein Besuch bei Takt, Tempo und Geschichten.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: