Gauting:Grüne fordern Radlstellplatzsatzung

Die Stadt München hat schon eine Fahrradabstellplatzsatzung, auch Umlandgemeinden wie Germering, Neuried oder Gilching setzen dieses rechtliche Instrument ein, um dem Radl im alltäglichen Verkehr mehr Platz zu verschaffen. Nun setzen sich dafür auch die Gautinger Grünen ein und haben einen entsprechenden Antrag an den Gemeinderat formuliert.

Für Autos sind solche verbindlichen Vorschriften schon länger üblich; darin ist festgelegt, welche Anzahl von Stellplätzen bei einem Neubau angelegt werden muss. Das sind in Gauting zum Beispiel bei Mehrfamilienhäusern ein Platz je 50 Quadratmeter Wohnfläche. Reine Kfz-Stellplatzsatzungen sind nach Überzeugung der Grünen-Fraktion aber "inhaltlich überholt und in ihrer städtebaulichen Wirkung meist schädlich". Sie stellten eine "Fortschreibung der Reichsgaragenordnung von 1939 dar", schreibt Gemeinderat Heinrich Moser und fordert eine Überarbeitung der bisher gültigen Regelungen bis Ende des Jahres. Demnach sollte ein bestimmter Umrechnungsschlüssel festgelegt werden; beispielsweise zwei Fahrradstellplätze für jeden Autoparkplatz. Außerdem sollten einige Mindestanforderungen festgelegt werden; mindestens eineinhalb Quadratmeter sollten zur Verfügung stehen. Autos bräuchten den zehnfachen Platz, betonte Moser. Die Zufahrt sollte ebenerdig oder über Rampen angelegt sein, vor Läden auch mit Überdachung, fordern die Grünen. Auch Ladestationen für E-Bikes sollten vorgesehen sein. In einer adäquaten Fahrradinfrastruktur sehen die Grünen ein Mittel, um Staus zu reduzieren.

Sollte die Fraktion im Gautinger Gemeinderat eine Mehrheit für ihre Vorschläge finden, könnte das finanzielle Auswirkungen für Bauherren haben. Wer keine Stellplätze für Fahrräder anlegt, müsste demnach eine Ablöse bezahlen, die nach den Vorstellungen der Grünen bei 500 Euro pro Stellplatz liegen könnte.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: