Der Ort des Geschehens ist diesmal Gauting. Zum ersten Mal. Weil Matthias Helwig sein neues Lichtspieltheater damit in die Breitwand-Kinowelt integrieren will. Und weil er gleichzeitig auch den taiwanesischen Film in der Würmtalgemeinde einführen will. Deshalb findet der Taiwan-Empfang des Fünfseen-Filmfestivals diesmal auch nicht in Starnberg statt, wie die Jahre zuvor, sondern eben auf der Terrasse des Gautinger Kinos.
Es dürften etwa 80 geladene Gäste sein, die sich dort am Montagabend einfinden, nachdem sie bereits drei Kurzfilme aus dem Inselstaat gesehen haben, der gern auch als "der verlorene Sohn Chinas" bezeichnet wird. Eine Delegation ist eigens angereist, um an dem Filmfestival teilzunehmen, das für sie wie für die Starnberger längst Teil der Partnerschaft zwischen dem Landkreis und Neu-Taipeh geworden ist. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sie auch für die Bewirtung an diesem Abend zuständig ist. Es gibt typisches Fingerfood aus dieser Region: diverse gefüllte und frittierte Teigtäschchen mit süßsaurer Sauce und einem Chili-Dip, der normalerweise auch zu Fisch und Meeresfrüchten gereicht wird. Jedenfalls sind die Dinger sehr beliebt, was auch gehörig zur Beliebtheit des Empfangs beiträgt, wie gleich mehrere der Anwesenden erzählen.
Tim Weidner zum Beispiel übernimmt gern die Stellvertretung des Landrats Karl Roth, der verhindert ist. Denn Weidner kann eigenen Aussagen zufolge dem taiwanesischen Film etwas abgewinnen, "weil das eine ganz eigene Erzählweise ist". Und außerdem sieht er diesen Abend diesmal als besonders wichtig an: "als Vorbereitung für unsere Reise nach Taiwan". Der Landkreis wird im April mit einer Delegation in seinen Partnerlandkreis in Ostasien reisen. Seit fast 30 Jahren besteht die Freundschaft - zwischen dem kleinen Starnberg mit seinen 130 000 Einwohnern und Neu-Taipeh mit 3,5 Millionen Bürgern. Doch auf Größe komme es nicht an, nur auf Qualität. Und die stimme, sagen viele an diesem Abend.