Gauting:Ein Kater kehrt zurück

Das Kinderfilmfestival zeigt "Findus zieht um" von Regisseur Ali Samadi Ahadi

Von Blanche Mamer, Gauting

"Erst wenn man getrennt ist, merkt man dass man eigentlich zusammen gehört ..." Das lernen Pettersson, der schrullige alte Mann mit dem hohen gelben Hut, und sein kleiner Freund, der Kater Findus, im neuen Film von Ali Samadi Ahadi "Findus zieht um." Nach dem großen Erfolg der ersten beiden Verfilmungen von Sven Nordqvists Bestsellern kommt nun der letzte Teil der hinreißenden Realfilm-Trilogie ins Kino. Im Rahmen des Fünfseen-Kinder- und Jugendfilmfestivals war er bereits in Gauting zu sehen.

Während die erwachsenen Personen von echten Schauspielern gespielt werden, wird die Hauptfigur - der Kater Findus - durch Zeichentrickanimation dargestellt. Gezeichnet sind auch die Landschaft und alle anderen Tiere und seltsamen Wesen, wie zum Beispiel die Mucklas, die mit im Haus leben und allerlei Unsinn anstellen. Dadurch entsteht ein ganz besonderer Reiz, dem deutsch-iranischen Regisseur gelingen fantasievolle Bilder mit hübschen Details und eine sehr lebendige Inszenierung. Pettersson wir gespielt von Stefan Kurt, seine nette Nachbarin Beda Andersson ist Marianne Sägebrecht, der andere Nachbar Gustavsson wird von Max Herbrechter dargestellt. Die Vorgeschichte von Pettersson ist den meisten der kleinen und großen Kinobesucher aus den Büchern bekannt: Pettersson lebt auf einem kleinen Bauernhof in einem roten Häuschen, daneben ein Hühnerstall, ein Schuppen und ein Plumpsklo. Er verbringt seine Tage mit Holzhacken, Basteln und Werkeln an eigenartigen Erfindungen, er geht zum Angeln und versorgt seine Hühner. Eigentlich hat er alles, was er zum Leben braucht, wäre da nicht manchmal so eine tiefe Einsamkeit. Das erkennt seine Nachbarin, die freundliche Beda, die immer mal wieder vorbeischaut. Eines Tages bringt sie ihm einen kleinen Kater mit, ein recht wildes Kerlchen, womit die Abenteuer beginnen.

Der alte Mann hat jetzt endlich Gesellschaft, doch er muss sich auf seinen lebhaften, ziemlich anstrengenden, doch liebenswerten Mitbewohner einstellen. Jedenfalls gelingt es dem gewitzten Findus, seinem erwachsenen Freund zu zeigen, wo's lang geht. Im neuen Film ist der Kater mit der grün gestreiften Hose wieder ein Stückchen gewachsen, sein Bett ist zu klein geworden. "Nein, ich bin groß geworden", findet der kleine Quälgeist, der mal an ein vorwitziges Kind erinnert, mal sein katziges Benehmen auf den Höhepunkt treibt. Das neue Bett, das Pettersson für ihn baut, benutzt Findus vor allem als Trampolin und geht Pettersson damit so richtig auf die Nerven. Da hat Beda die glorreiche Idee, dass ein großer Kater ein eigenes Haus brauche, um sich wohlzufühlen. Gesagt, getan, Pettersson greift sofort zu Säge, Hammer und Nägeln und baut das alte Klohäusl um. Mit allem Pipapo. Es ist so richtig heimelig, Findus jubiliert und genießt die neue Freiheit, backt Pfannkuchen und lädt Gäste ein.

Doch Pettersson ist traurig, er vermisst seinen kleinen Freund. Irgendwann merkt auch dieser, dass es doch ganz gemütlich war, mit Pettersson zusammen. Also doch wieder im alten roten Haus schlafen? Das muss gefeiert werden, gemeinsam mit den Mucklas wird gesungen und getanzt, zu "We Are Family", dem Ohrwurm- Oldie der Sister Sledge. Einige Kinder singen mit. Macht nichts, dass sie den Text nicht können. Der deutsche Film, der für Kinder ab vier empfohlen wird, hat auch den älteren Geschwistern großen Spaß gemacht und Mütter, Väter und Omas zum Schmunzeln gebracht.

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