Gauting:Der Würm-Pegel steigt erneut

Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser: In Leutstetten ist wieder Meldestufe drei ausgerufen.

In Gauting ist die Feuerwehr schon wieder unterwegs, denn der Pegelstand der Würm erreichte gestern Abend wieder 184 Zentimeter. Daher wurde zum ersten Mal seit dem 18. August wieder die Meldestufe drei für bei Leutstetten ausgerufen. Auch am Starnberger See bleibt die Lage angespannt. Der Pegel hat sich praktisch seit einer Woche nicht verändert.

Noch sei die Situation an der Würm nicht bedrohlich, beschwichtigt Andreas Charmak vom Ordnungsamt in Gauting. "Wir haben alle tiefer liegenden Punkte abgefahren, wie zum Beispiel das Freibad und die Ledererstraße."

Für alle Fälle stehen aber schon wieder Sandsäcke bereit: 1500 seien schon gefüllt, außerdem habe die Gemeinde weitere 3000 leere Säcke angeschafft. Das Wasserauffangbecken der Gemeinde zwischen Gauting und Stockdorf, das eine gewisse Menge Wasser aufnehmen kann, um den Pegel der Würm kurzfristig zu senken, sei aber noch nicht wieder geöffnet worden, sagt Charmak. Das sei "der letzte Joker" und den sollte man nicht leichtfertig verbrauchen.

Derweil macht sich am Starnberger See ein neues Problem bemerkbar: Durch den anhaltend hohen Pegelstand laufen viele kleinere Stege Gefahr durch Wellengang und Stürme beschädigt zu werden. Von unten drücken die Wellen gegen die Anlegestellen und können dabei erheblichen Schaden anrichten.

Besonders schlimm sei es gestern gewesen, klagt Inge Sebald von der gleichnamigen Fischerei in Ammerland. "Wir haben mit Wasser gefüllte Tonnen auf den Steg gestellt und auch einige Bretter entfernt", sagt sie. Dadurch hofft sie, dem Druck etwas entgegensetzen zu können. Die Feuerwehren mussten am Montag laut Kreisbrandrat Markus Reichert noch nicht ausrücken.

© SZ vom 01.09.2010/qui - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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