Coronavirus im Landkreis Starnberg:Protest gegen die Protestmärsche

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In Gauting demonstrieren am Montagabend rund 20 Menschen gegen die jede Woche stattfindenden Corona-Protestmärsche. (Foto: Nila Thiel)

In Gauting gehen etwa 20 Menschen gegen die wöchentlich stattfindenden Montagsdemos auf die Straße. Diese verlaufen im gesamten Landkreis erneut friedlich.

Von Christian Deussing und Linus Freymark, Gauting

Abermals haben sich am Montagabend einige Hundert Menschen im Fünfseenland versammelt, um gegen die Corona-Politik zu protestieren und sich für eine "freie Impfentscheidung" einzusetzen. Laut Polizei formierte sich in Gauting aber diesmal auch eine angemeldete Gruppe von etwa 20 Gegendemonstranten am Bahnhof mit Megaphon und Transparenten, unter anderem mit den Parolen "Scheiß Querdenken" und "Pandemie - trotzdem da Antifa".

Auch der Corona-Protestzug war angemeldet. Dieser hatte sich gegen 18 Uhr mit zehn Ordnern und in der Spitze 75 Teilnehmern am Rathaus in Bewegung gesetzt. Die Polizei leitete den Zug über die Hubert-Deschler-Straße und Jägerstraße am Bahnhof vorbei in Richtung Pippinplatz, um eine Konfrontation mit den Gegendemonstranten zu vermeiden. "Wir wollten auch einen Wettbewerb der Lautsprecher vermeiden", erklärte Andreas Ruch, Leiter der Gautinger Polizeiinspektion, die Einsatztaktik. Es seien keine Verstöße vorgekommen, bis auf den Versuch von drei Gegendemonstranten aus München und Gilching, die Protestierenden zu fotografieren, berichtete Ruch. Das Trio sei ermahnt worden.

Die Gegendemonstranten trugen FFP2-Masken, um keinen Abstand einhalten zu müssen und auch, um den notwendigen Schutz vor Covid-19 sicherzustellen. Beim Corona-Protestmarsch dagegen wurden kaum Schutzmasken getragen. Die aus jungen Leuten bestehende Gegendemonstration löste sich laut Polizei kurz nach 19 Uhr auf, deren Gegner verließen gegen 19.30 Uhr den Rathausplatz.

Der größte Protestmarsch gegen die Corona-Maßnahmen fand wie in den vergangenen Wochen in Herrsching statt. Dort zogen nach Polizeiangaben rund 220 Menschen durch den Ort, die Behörden stellten keine besonderen Vorkommnisse fest. Es habe keine Plakate, Lieder oder Reden gegeben, so ein Sprecher. Vereinzelt seien Laternen mitgeführt worden. Ein Organisator habe sich jedoch nicht zu erkennen gegeben.

In Starnberg nahmen laut Polizei etwa 160 Menschen am Corona-Protestmarsch teil, hier stand ein Versammlungsleiter zur Verfügung. In Gilching zählte die Polizei um die 100 Teilnehmer, auch hier habe es keine erwähnenswerten Vorgänge gegeben, so die Polizei. Und auch auf der anderen Seite des Sees, in Dießen, fand am Montag ein Protestmarsch mit etwa 40 Teilnehmern statt. Auch von hier meldete die Polizei keine besonderen Vorkommnisse, die Veranstaltung sei problemlos über die Bühne gegangen.

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