Gauting:Baurecht mit Sozialbindung

Grüne wollen Regelung auf ehemaligem AOA-Gelände

Wenn auf dem ehemaligen AOA-Firmengelände in Gauting ein Neubau mit Supermarkt und Wohnungen entsteht, sollte auch die Allgemeinheit davon profitieren, meinen die Grünen. Die Fraktion fordert daher in einem Antrag, dort die Sobon - eine Richtlinie zur "sozialgerechten Bodennutzung" - anzuwenden. Mit der Diehl-Gruppe, den Eigentümern des etwa 12 000 Quadratmeter großen Geländes an der Ammerseestraße, solle daher ein entsprechender städtebaulicher Vertrag geschlossen werden, schlagen die Grünen vor. Darin sollte auch geregelt sein, dass unter dem geplanten Laden eine Tiefgarage entsteht. Für "autofreie Mieter" sollte ferner der Stellplatzschlüssel verringert werden, so dass weniger Parkplätze nötig sind und damit preisgünstigere Wohnungen gebaut werden können. Bis Anfang 2014 hatte die Firma AOA Apparatebau in Gauting ihren Sitz; mittlerweile heißt das Unternehmen Diehl Aviation und ist nach Gilching umgezogen.

Die früheren Büros und Werkstätten an der Ammerseestraße wurden zwischenzeitlich als Sammelunterkunft für Asylbewerber genutzt, stehen nun aber wieder leer. Aus einem Wettbewerb, an dem sich 41 Architekturbüros beteiligen haben, gingen mehrere Vorschläge hervor, wie das ehemalige Firmengelände und eine große Grünfläche dahinter bebaut werden könnten. Der Siegerentwurf sieht einen 200 Meter langen Bau an der Ammerstraße mit Supermarkt im Erdgeschoss und Wohnungen in den zwei Geschossen darüber vor. Gebaut wird laut Bürgermeisterin Brigitte Kössinger frühestens in zwei Jahren.

Die Sobon, die nach den Vorstellungen der Grünen dort angewendet werden sollte, sieht vor, dass der Grundeigentümer 30 Prozent des neu geschaffenen Baurechts für Wohnungen einer Sozialbindung unterwirft. Mindestens die Hälfte des Wertzuwachses muss ihm aber verbleiben. Die entsprechende Richtlinie hatte der Gemeinderat vor drei Jahren beschlossen.

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