Gauting:Anwohner zahlen für Straßenbau

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Gemeinde erneuert 30 Jahre alte Erschließungssatzung

"Einfach Teer auf Kies": So sind nach den Worten der Gautinger Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU) immer noch einige Straße im Gemeindegebiet angelegt. Das bedeutet: Ihnen fehlt ein richtiger Unterbau. Und das bedeutet auch, dass die Anwohner mit bezahlen müssen, wenn solche Fahrbahnen eines Tages erstmals ordnungsgemäß nach den heutigen Standards ausgebaut werden, weil dann die entsprechende Erschließungssatzung zum Zuge kommt. Darauf hat die Bürgermeisterin hingewiesen, als der Hauptausschuss in der vergangenen Woche über eine Aktualisierung dieser Satzung beraten und einstimmig befürwortet hat. Das ist zunächst aber lediglich eine Empfehlung. Der Gemeinderat entscheidet darüber in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 24. November.

Die bisherige Fassung der Satzung ist schon mehr als 30 Jahre alt und entspreche nicht mehr der heutigen Rechtslage, erklärte die Bürgermeisterin im Ausschuss. Zugleich machte sie deutlich, dass die Gemeinde gar nicht darauf verzichten könne, die Anwohner an den Kosten einer Erschließung zu beteiligen. "Und das kann teuer werden", räumte sie ein. Als Beispiel für nur einfach angelegte Straßen nannte sie die Luitpoldstraße in Gauting; auch im Dichterviertel in Stockdorf gebe es einige Fälle. "Für die Anwohner ist das eine schwierige Situation. Woher sollen sie das Geld nehmen?", mahnte Stephanie Pahl (Miteinander-Füreinander).

Bisher würden solche Fahrbahnen nur immer wieder oberflächlich repariert, obwohl das auf Dauer für die Gemeinde teurer sei, sagte Kössinger. Dritter Bürgermeister Markus Deschler (FDP) versicherte aber, es müsse niemand befürchten, dass "von heute auf morgen" eine Erschließung kommt oder ein Gehweg neu gebaut wird. Zudem würden die Anwohner an der Planung solcher Vorhaben beteiligt.

Ein Beispiel, wo die Erschließungssatzung tatsächlich eine Rolle spielt, ist der neue Handwerkerhof im Westen des Ortes. Dort wird eine Wiese zum Gewerbegebiet. Wer sich dort ein Grundstück kauft, um sich mit seiner Firma anzusiedeln, muss auch für die Straße mit bezahlen.

© SZ vom 16.11.2020 / rzl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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