Gastronomie:Vom Pech verfolgt

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Seit Jahren verkommt das Mühlfelder Brauhaus in Herrsching. Jetzt wird es verkauft. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Das Mühlfelder Brauhaus liegt seit Jahren brach. Nun soll es samt mehr als 4000 Quadratmeter Grund verkauft werden

Von Martina Grießbacher, Herrsching

Lange war es ruhig um das Mühlfelder Brauhaus in Herrsching. Gastronomie gibt es dort seit Ende 2016 keine mehr. Die Gaststätte ist in den vergangenen Jahren weniger mit ihrer Küche und dem selbst gebrauten Bier, als durch häufige Betreiberwechsel aufgefallen. Jetzt soll das 4123 Quadratmeter große Grundstück für 3,25 Millionen Euro verkauft werden.

In der Gaststätte in Mühlfeld unweit des Ammersees tut sich seit gut zweieinhalb Jahren nichts mehr. Und auch in den Jahren davor wurde das Lokal immer wieder geschlossen und unter neuer Führung wieder eröffnet. Eigentümer des Anwesens ist die Gruber Gastronomie GmbH mit Sitz in München, der auch die Asado Steakhäuser gehören. Im Jahr 1993 kaufte Herbert Gruber das Anwesen. Im Haupthaus, das aus dem Jahr 1645 stammt, ist auch die kleine Hausbrauerei untergebracht ist. Bis 2005 betrieb Gruber das Gasthaus selbst. Danach versuchten sich mehrere Wirte am Brauhaus, bisher brachte es aber keinem von ihnen Glück.

Einer von ihnen war Sascha Oestreich, der das Haus Anfang 2013 wiedereröffnete und zum einen als bayerisches Wirtshaus, zum anderen als Asado Steakhaus führte. Auch einen Streichelzoo gab es damals. Davor hatte Herbert Gruber knapp eine halbe Million Euro in die Sanierung des Hauses investiert. Doch auch Oestreich scheiterte. Das Lokal wurde nach dem Tod Grubers Anfang des Jahres 2014 wieder geschlossen.

Zuletzt versuchten Michaela Kurz und Hans Kremkow, der Gaststätte wieder neues Leben einzuhauchen und öffneten sie im Februar 2015 wieder. Die neuen Pächter legten den Fokus auf bayerische Küche und nahmen auch die hauseigene Brauerei wieder in Betrieb. Doch auch dieser Versuch scheiterte, Ende 2016 schlossen sie die Brauwirtschaft. Seitdem liegt das Grundstück bracht.

Jetzt soll das Mühlfelder Brauhaus also verkauft werden. Dafür wurde das Herrschinger Immobilienbüro von Ute Schnellbögl beauftragt. Laut der Maklerin soll es einige Interessenten geben, die Verhandlungen laufen. Details will Schnellbögl aber keine nennen. Eines hat bei der Suche nach einem Käufer aber Priorität: Die Gastwirtschaft und auch die Brauerei sollen vom neuen Inhaber im alten Stil wieder aufgezogen werden.

Warum die Gaststätte genau jetzt verkauft werden soll, war nicht in Erfahrung zu bringen. "Das ist privat", heißt es von Seiten der Gruber Gastronomie GmbH, die seit Grubers Tod von dessen Tochter Alexandra geführt wird.

Grubers Unternehmen gehört auch die Hirschberg-Alm an der Bundesstraße 2 oberhalb von Pähl. Dieses Anwesen steht momentan ebenfalls zum Verkauf. Im Jahr 2000 erworben, hat Gruber das Hotel mit Ausflugsgaststätte zeitweise selbst betrieben. Zwischenzeitlich stand es immer wieder leer und sollte auch schon zwei Mal verkauft werden, jedoch kam es nie zu einem Abschluss.

Zuletzt wurde das Haus für etwa zweieinhalb Jahre als Unterkunft für Asylbewerber und Flüchtlinge genutzt, davor stand es schon längere Zeit leer. Vor knapp einem Jahr sind die letzten 30 Bewohner ausgezogen.

© SZ vom 01.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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