Inning:Die neuen Pächter im Gasthof "Zur Post" bieten Schweinshaxn und Sushi

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Sie feiern an diesem Samstag von 17.30 Uhr an die Wiedereröffnung des Gasthofs "Zur Post" in Inning: die neue Wirtin Thuy Chi Pham und ihr Mann Huy Viet Nguyen. (Foto: Arlet Ulfers)

Thuy Chi Pham und ihr Mann Huy Viet Nguyen wollen ihre Gäste mit bayerisch-österreichischer Küche bewirten. Bald sollen asiatische Spezialitäten die Karte erweitern.

Von Astrid Becker, Inning

Der Zettel, der wochenlang an der Tür des Gasthofs Zur Post in Inning hing, ist verschwunden. "Restaurant ab 1. Oktober 2018" geschlossen, war darauf zu lesen. Im Ort hatte dies die Gerüchteküche mächtig zum Brodeln gebracht. Wie werde es mit dem Traditionswirtshaus, das der Gemeinde gehört, nun weitergehen, fragten sich viele. Die Gemüter dürften sich nun beruhigen: Das Lokal nebst kleinem Hotel mit zwölf Zimmern hat neue Pächter. Von diesem Samstag an werden dort Thuy Chi Pham und ihr Ehemann Huy Viet Nguyen die Gäste bewirten und zwar zunächst, wie gehabt, mit gutbürgerlicher, bayerisch-österreichischer Küche. Von kommendem Jahr an soll diese noch ergänzt werden durch asiatische Gerichte.

"Wir hoffen, dass unsere Gäste das auch annehmen, denn wir wollen ihnen natürlich auch unsere Kultur näherbringen", sagt die 33 Jahre alte Wirtin Thuy Chi Pham. Sie lebt seit 18 Jahren in Deutschland, hat eine Ausbildung als Hotelfachfrau absolviert und zuletzt viele Jahre in München gearbeitet, etwa im "Best Westin" oder auch im "Hotel Cocoon". Ihr sechs Jahre älterer Mann ist Architekt und will seine Frau nun auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit unterstützen: "Das Gasthaus hier ist genau das Richtige für sie", sagt er. Seit einiger Zeit wohnen die Beiden mit zwei ihrer drei Kinder in der "Post". Der älteste Sohn besucht ein Gymnasium in München und lebt dort bei der Familie von Huy Viet Nguyen. Die zwei Kleinen, drei und vier Jahre alt, sind mit ihren Eltern nach Inning gekommen. Bürgermeister Walter Bleimaier habe ihnen geholfen, die Kinder in einer Kindertagesstätte unterzubringen, erzählen die neuen Wirte.

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Bleimaier selbst war offenbar von Anfang an begeistert von den beiden Bewerbern aus Vietnam: "So nette Leute", schwärmt er, der in diesem Fall als Rathauschef auch als Verpächter auftritt. Denn das unter Denkmalschutz stehende Lokal gehört seit gut fünf Jahren der Gemeinde. Sie hatte die Immobilie damals gekauft, um sie als Wirtschaft für ihre Bürger zu erhalten. Mit den ersten beiden Pächtern hatte sie allerdings ein wenig Pech. Die ersten gaben aus gesundheitlichen Gründen auf und auch bei den Nachfolgern soll die gleiche Ursache eine Rolle gespielt haben. Vor gut einem Jahr hatten sie ihre Entscheidung bereits der Gemeinde mitgeteilt, seither wurde nach neuen Wirten gesucht. Interessenten soll es einige gegeben haben, aber so richtig überzeugen konnten den Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung offenbar nur Thuy Chi Pham und ihr Mann.

Sie wollen nun vieles im Lokal so lassen, wie es war und wie es die Inninger kennen. Sogar an der Speisekarte ändert sich vorerst nichts. Das meiste Personal haben sie behalten - in der Küche wie im Service. Zusätzlich dazu wird im Januar ein neueingestellter Koch für die asiatische Küche in der "Post" verantwortlich sein. Er komme natürlich auch aus Vietnam, sagen die neuen Wirte. Zubereiten wird er allerdings Gerichte aus verschiedenen Ländern Asiens, aus Japan, Thailand oder auch China. Das Angebot wird von Sushi, Curry, diversen Fleischgerichten und Suppen bis hinzu rein vegetarischer Kost reichen. "Wir wollen das als Ergänzung verstanden wissen", sagt Pham. Aber Schweinshaxn, Backhendlsalat oder Zwiebelrostbraten soll es dort auch weiterhin geben.

Der Gasthof zur Post hat montags bis freitags von 11 bis 15 Uhr und von 17 bis 22 Uhr, samstags und an Feiertagen von 17 bis 22 Uhr und sonntags durchgehend von zehn bis 22 Uhr geöffnet

© SZ vom 17.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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