Fünfseen-Filmfestival:Von weitem bewundert

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Sprach über Würdigungen und Drehbücher: Senta Berger neben dem Filmplakat des Dramas "Satte Farben vor Schwarz", in dem sie neben Bruno Ganz (1941 bis 2019) spielt. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Schauspielerin Senta Berger kommt als Ehrengast nach Starnberg

Von Katja Sebald, Starnberg

"Eine Oma auf dem Moped, das kann ich nicht. Ich bin immer die Senta Berger", sagte die Schauspielerin, die als Ehrengast das Fünfseen-Filmfestival besuchte. "Immer die Senta Berger" - das war sie auch in den beiden Filmen, die am Montag gezeigt wurden: zum einen der bedrückend schöne Spielfilm "Satte Farben vor Schwarz", mit dem sie 2010 nach vielen Fernsehengagements an der Seite von Bruno Ganz in die Kinos zurückkehrte, und zum anderen die Erfolgskomödie "Willkommen bei den Hartmanns", in der sie 2016 zusammen mit Heiner Lauterbach zu sehen war. Sie bekomme immer noch viele Angebote von jungen Filmschaffenden, sei aber oft von den Drehbüchern enttäuscht, bekannte Senta Berger, die im Juli schon Ehrengast des Münchner Filmfests war und dabei mit dem Cinemerit-Award ausgezeichnet worden ist, im Gespräch mit der Radiojournalistin Daniela Arnu.

Berger, die in Wien geboren wurde und seit langem in München lebt, feierte im Mai dieses Jahres ihren 80. Geburtstag. Über die vielen Würdigungen sagte sie rückblickend: "Ich musste in der Öffentlichkeit über mich nachdenken, das war für mich furchtbar anstrengend." In alten Filmdokumenten sei sie sich selbst noch einmal als junges Mädchen und junge Frau mit höherer Stimme und Wiener Tonfall begegnet: "Ich war sehr berührt von dem, was da alles aufgetaucht ist."

Senta Berger begann ihre internationale Karriere in den Fünfzigerjahren und zählt bis heute zu den populärsten deutschen Schauspielerinnen. Sie spielte auch in Hollywood-Filmen, unter anderem mit Yul Brynner und Kirk Douglas. Auch an der Seite von Alain Delon war sie zu sehen. Festivalleiter Matthias Helwig berichtete, er sei ihr zum ersten Mal in den Achtzigern als junger Kameraassistent bei den Dreharbeiten zur legendären Fernsehserie "Kir Royal" begegnet: "Begegnet trifft es allerdings nicht ganz, ich habe Kabel gerollt und sie von weitem bewundert."

© SZ vom 01.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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