Fünfseen-Filmfestival:Schauspielerin Nina Hoss kommt nach Starnberg

'Yella' mit Nina Hoss wird bei Arte gezeigt

Nina Hoss im Film "Yella"

(Foto: Piffl Medien)

Die Stuttgarterin wird bei einer Open-Air-Veranstaltung in der Kreisstadt mit dem Hannelore-Elsner-Schauspielpreis ausgezeichnet.

Von Gerhard Summer

Nina Hoss erhält den Hannelore-Elsner-Schauspielpreis des Fünfseen-Filmfestivals 2020. Die 45-jährige Stuttgarterin zählt zu den gefragtesten deutschen Film- und Theaterschauspielerinnen und hat mit Regisseuren wie Christian Petzold, Doris Dörrie, Oskar Roehler, Joseph Vilsmaier und Volker Schlöndorff gearbeitet. Sie ist bereits unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis, dem Silbernen Bären, dem Deutschen Filmpreis und dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland geehrt worden.

Festivalleiter Matthias Helwig wird ihr die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung am Samstag, 5. September, beim Open-Air in Starnberg überreichen. Im Anschluss daran läuft der Schweizer Spielfilm "Schwesterlein" von Stéphanie Chuat und Véronique Reymond mit Nina Hoss in der Hauptrolle. Das zu den Filmfestspielen Berlin uraufgeführte Drama war bis dato noch nicht im Kino zu sehen. Auf dem wegen der Corona-Pandemie stark reduzierten 14. Filmfestival in Starnberg, Gauting und Seefeld (26. August bis 9. September) werden noch drei weitere Produktionen mit der Wahlberlinerin gezeigt: "Barbara" von Christian Petzold, "Das Vorspiel" von Ina Weisse und "Pelikanblut - Aus Liebe zu meiner Tochter" von Katrin Gebbe. Zu Vorstellung von "Barbara" wird die Schauspielerin anwesend sein, teilt Helwig mit.

Der Festivalchef begründet die Entscheidung für Nina Hoss unter anderem damit, dass sie ihren Frauenfiguren Vielschichtigkeit und Tiefe gebe. Sie habe "seit Jahren und mit jedem Film mehr national als auch international bewiesen, welch herausragende Schauspielerin sie ist." Ihr "ungebrochener Umgang mit Herausforderungen", ob vor der Kamera oder auf der Theaterbühne, sei ausschlaggebend für ihn gewesen, ihr den Preis im Gedenken an die im April 2019 gestorbene Hannelore Elsner zu verleihen. Im vergangenen Jahr ist die Auszeichnung erstmals vergeben worden, und zwar an Barbara Auer. Elsner war 2011 Ehrengast des Fünfseen-Festivals gewesen und hatte das Kinoevent in den folgenden Jahren immer wieder besucht.

Kritikern zufolge ist Nina Hoss "eine Ausnahmeerscheinung unter deutschen Darstellerinnen, professionell diskret und zugleich offen. Neugierig, nachdenklich, gewandt, ohne Allüren, eine interessante, attraktive, kluge Frau", die nie den Eindruck vermittle, dass sie etwas beweisen müsse. Sie arbeitete mit Thomas Ostermeier an der Schaubühne in Berlin, mit Nicolette Krebitz und Oskar Roehler. 2017 übernahm sie in Volker Schlöndorffs Hommage an den Schweizer Schriftsteller Max Frisch, "Rückkehr nach Montauk", die weibliche Hauptrolle. Mit Christian Petzold realisierte sie sechs Filme.

In den USA ist die gebürtige Stuttgarterin, die im vergangenen Jahr in die Oscar-Academy aufgenommen wurde und damit stimmberechtigt bei den Oscars ist, aus der Spionageserie "Homeland" bekannt. Nina Hoss versuchte sich auch als Rocksängerin: 2014 spielte sie mit der britischen Band Manic Street Preachers einen Song ein ("Europa geht durch mich auf") und gastierte mit der Gruppe anschließend beim Glastonbury Festival im Südwesten Englands.

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