Fünfseen-Filmfestival:Dieser Starnberger schaut 30 Filme in zehn Tagen

Nicolai Baehr freut sich auf das fsff; Filmfan Nicolai Baehr

Startbereit: Nicolai Baehr nutzt seine Festival-Dauerkarte aus.

(Foto: Franz-Xaver Fuchs)

Architekt Nicolai Baehr gehört zu den Stammgästen des Fünfseen-Filmfestivals. Nur Horrorstreifen mag er nicht.

Von Sylvia Böhm-Haimerl

Seit seiner Jugend hat Nicolai Baehr zwei Leidenschaften: die Architektur und den Film. Die Architektur hat der Starnberger zu seinem Beruf gemacht, das Kino zu seinem Hobby. Seit es das Fünfseen-Filmfestival (FSFF) gibt, kauft er sich jedes Jahr eine Dauerkarte und geht täglich zusammen mit seinem Ehemann ins Kino. "Wir nehmen uns richtig Urlaub", sagt Baehr. Es mache unheimlich Spaß, und das Niveau sei großartig.

Das Filmfestival ist seiner Meinung nach fast noch ein Geheimtipp. Im Vergleich zu anderen Filmfesten in München oder Berlin seien hier noch Gespräche mit Regisseuren und Schauspielern möglich. Hier seien die Stars noch nicht abgehoben und würden nicht über den Besuchern schweben, hat Baehr festgestellt. "Das ist die Qualität hier, die private Atmosphäre."

Ob Spielfilm, Komödie, Tragödie, Dokumentar- oder Kurzfilm: Baehrs Interessen sind breit gefächert. Etwa 30 Filme schaut er sich auf jedem Fünfseen-Festival an. Insbesondere Filme über Außenseiter und Geschichten über andere Kulturen interessieren ihn. Nur Horrorfilme mag er nicht. Auf Blutvergießen könne er verzichten.

Baehr hat früher für drei Jahre in Paris gearbeitet. Dort hat er den französischen Film kennen und schätzen gelernt. In Paris werde über Filme diskutiert, das gehe ihm hier ab, bedauert der Starnberger. Doch auf dem Großereignis, das heuer erstmals im Frühherbst stattfindet, sei dies noch möglich. Filmfestchef Mathias Helbig hat es seiner Meinung nach verstanden ein Publikum der "Kenner" heranzuziehen, wie Baehr sagt.

Schon als kleiner Junge ist Baehr regelmäßig ins Kino gegangen. Geschwärmt habe er von Willi Bogners Film "Feuer und Eis", erzählt er. Den Film habe er im Garten nachgedreht. Und die E.T-Figur von Steven Spielbergs gleichnamigen Film formte er aus Knetmasse nach. Die Filmbegeisterung hat den 47-Jährigen auch in seinem Beruf als Architekt nicht losgelassen. Das Architekturbüro seiner Eltern hat nämlich das Kino Breitwand in Starnberg geplant. Er habe damals mitgewirkt und das Beleuchtungskonzept ausgearbeitet, erzählt Baehr. Mit dem Bau des neuen Kinos in Gauting war der Architekt ebenfalls beauftragt.

Auch beim Filmen ist Baehr geblieben. Er beteiligt sich aktiv am Filmfest und ist Mitglied im "Weitwinkel Forum für Film und Kultur im Fünfseenland". Der Verein ist für die Kurzfilme zuständig und Mitinitiator des Kurzfilmpreises, der zum Festivalende verliehen wird. Beim Kinderfilmfest hat der Starnberger ebenfalls schon mitgewirkt und mit den Kindern zusammen einen Film gedreht. Diesmal moderiert Nicolai Baehr den Architekturfilm "Die neue Nationalgalerie".

Der Film ist an diesem Freitag in Gauting, 20 Uhr, zu sehen. Weitere Vorstellungen: am Mittwoch, 12. September, 20 Uhr, im Weßlinger Pfarrstadl und am Samstag, 15. September, 11 Uhr, in Starnberg.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: