Süddeutsche Zeitung

Führungswechsel:Neue Chefin beim Abwasserverband

Stephanie Rapp-Fiegle wird Nachfolgerin von Geschäftsführer Norbert Impelmann

Von Peter Haacke, Starnberg

Dass es beim Abwasserverband Starnberger See zum Jahresende einen Führungswechsel geben wird, war schon länger bekannt: Geschäftsleiter Norbert Impelmann geht altersbedingt nach 28 Jahren beim Verband in den Ruhestand. Seine Nachfolge tritt seine bisherige Stellvertreterin an: Die Geschäftsleitung übernimmt von 2021 an die 46-jährige Bauingenieurin Stephanie Rapp-Fiegle aus München. Damit ist der Wechsel an der Spitze des Verbands abgeschlossen: Pöckings Bürgermeister Rainer Schnitzler übernahm bereits im Juli das Amt des Vorsitzenden von seinem Vorgänger Rupert Monn, dem ehemaligen Bürgermeister von Berg.

Rapp-Fiegle kennt sich in ihrem künftigen Arbeitsbereich schon bestens aus. Vor sechs Monaten wurde sie zur stellvertretenden Geschäftsleiterin ernannt. Die gebürtige Münchnerin wuchs in Gauting auf, studierte an der Technischen Universität München und absolvierte nach dem Studium des Bauingenieurwesens noch ein betriebswirtschaftliches Aufbaustudium. Nach einer wissenschaftlichen Karriere im Fachgebiet der Siedlungswasserwirtschaft an der Universität der Bundeswehr München und der TU München arbeitete sie als Projektleiterin in der freien Wirtschaft und bei anderen Abwasserverbänden. Seit 2017 ist Rapp-Fiegle beim Abwasserverband Starnberger See beschäftigt, derzeit als Abteilungsleiterin Kanalnetz. Hier ist sie bislang verantwortlich für 25 Mitarbeiter und zirka 600 Kilometer Kanäle; künftig wird sie Chefin von 80 Mitarbeitern sein.

Die vierfache Mutter freut sich schon darauf, "dass ich mit meiner Tätigkeit im Bereich des Umweltschutzes mit einem tol-len Team einen Beitrag zur Lebensqualität am See leisten kann - in der Gegend, in der ich schon aufgewachsen bin." Und auch beim Abwasserverband ist man froh, eine qualifizierte Person aus eigenen Reihen als Geschäftsleiterin gewonnen zu haben, heißt es in einer Mitteilung des Verbands.

Impelmann blickt auf 28 ereignis- und erfolgreiche Jahre zurück. 2014 übernahm der Abwasserverband Starnberger See die Ortskanäle der acht Seegemeinden Berg, Bernried, Feldafing, Münsing, Pöcking, Tutzing, Seeshaupt und Starnberg. Seither ist der Verband neben dem Klärwerk in Starnberg für ein Kanalnetz von insgesamt 600 Kilometer Länge mit 90 Pumpwerken zuständig. Der Zusammenschluss war mit einer Reihe von neuen Aufgaben verbunden - von einer gemeinschaftlichen Gebührenordnung bis hin zur Umsetzung eines langfristigen Fremdwasser-Konzepts. Der Verband wurde zu einem öffentlich-rechtlichen, mittelständischen Unternehmen. In den letzten sieben Jahren stieg die Zahl der Mitarbeiter von 20 auf nun über 80.

Allerdings stiegen in dieser Zeit auch die finanziellen Verbindlichkeiten: Zum Ende dieses Haushaltsjahres wird der Verband voraussichtlich 62 Millionen Euro auf der Minusseite der Bilanz stehen haben. Die Verbandsversammlung billigte erst im April eine weitere Kreditaufnahme in Höhe von neun Millionen Euro. Das Geld soll für Erschließungsprojekte der Mitgliedsgemeinden, den Anschluss privater Bauprojekte sowie die Erneuerung und Erweiterung des eigenen Kanalsystems genutzt werden. Die Gebühren sollen trotz der neuerlichen Kreditaufnahme zumindest vorerst nicht steigen.

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Quelle:
SZ vom 28.09.2020
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