Freinacht im Fünfseenland:Ein Scherz, der nicht zum Lachen ist

Unbekannte reißen 40 Gartentore aus der Verankerung, Halbstarke versuchen, ein Auto wegzutragen - und eine Plastikkuh steht auf einem Bushaltehäuschen: In der Freinacht hatte die Polizei gut zu tun.

C. Deussing

Ein Scherz war das wahrlich nicht: In Weßling hat in der Freinacht vermutlich eine Gruppe von Jugendlichen mehr als 40 Garten- und Hoftore aus ihrer Verankerung gerissen und auf dem Zugang des S-Bahnhofs abgelegt. Feuerwehrmänner mussten den fast unpassierbaren Weg räumen und die Tore zu einem Nebeneingang des Bahnhofs bringen. Dort können sie nun von ihren Besitzern abgeholt werden, teilte die Polizei am gestrigen Sonntag mit.

Freinachtscherz in Weßling

Genau, ein Freinachtscherz: Mehr als ein Dutzend ausgehängter Gartentore landeten am Eingang zur S-Bahnstation Weßling.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Zudem wurden in der Schulstraße, unweit des Bahnhofs, Einkaufswagen vom dortigen Edeka-Markt gefunden. Es dürften die selben Freinacht-Täter gewesen sein, meinen die Ermittler. Die Polizei Herrsching kann über diese Vorfälle nicht mehr lachen und ermittelt. Hinweise werden unter Telefon 08152/93020 entgegen genommen.

Ansonsten hielten sich die Schäden in der Freinacht heuer im Fünfseenland in Grenzen. In Dießen haben Unbekannte einen landwirtschaftlichen Anhänger auf den Dampfersteg geschoben. Der Anhänger mit grünem Aufbau stand später in den Seeanlagen zur Abholung bereit. Weggezogen wurde auch ein Auto-Anhänger mit dem amtlichen Kennzeichen LL-K 420 in der Tannenstraße.

Den einachsigen Anhänger stellten die vermeintlichen Scherzbolde an einem unbekannten Ort ab, teilte die Polizei am Sonntag mit. In Sankt Alban wurde überdies ein Metallbriefkasten an einem Gartenzaun gesprengt - vermutlich mit einem Feuerwehrskörper. Zudem entwendeten Jugendliche in der Burgwaldstraße das Mofa eines 16-Jährigen, das später eine Polizeistreife etwa 400 Meter weiter in einem Wald entdeckte.

In Traubing versuchten offenbar "Halbstarke", ein Auto wegzutragen und beschädigten beim Anheben das Blech an den vier Kotflügeln. Die Kraft reichte aber nur aus, um den Wagen um 15 Grad zu drehen - allerdings entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 1500 Euro. Mit Eierwürfen wurde eine Hausfassade in der Feldafinger Koempelstraße beschädigt. In der Aufkirchner Straße in Berg haben unbekannte Täter einen Beistelltisch, wahrscheinlich mit Papier, in Brand gesteckt. Zum Glück hatte ein Nachbar gegen 2 Uhr nachts "Knistergeräusche" gehört und den Brandgeruch bemerkt; der Anwohner konnte noch rechtzeitig mit einem Feuerlöscher Schlimmeres verhindern.

Gesucht werden die "Scherzkekse", die in der Freinacht in der Mathildenstraße in Planegg ein Mehrfamilienhaus mit Eiern beworfen und so den Anstrich erheblich verunreinigt haben. Zudem beschädigte ein Randalierer eine Straßenlaterne und einen Verteilerkasten in der Bichlmaierstraße in Neuried. In Lochham rissen Unbekannte ein Verkehrsschild aus der Verankerung, dies geschah auch mehrfach in der Ruffiniallee in Gräfelfing.

Eine Werbe-Plastikkuh wurde auf das Dach eines Buswartehäuschens am Raistinger Bahnhof gestellt; die Feuerwehr "befreite" die Kuh aus ihrer Lage.

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