Tradition:Tutzinger feiern Fischerhochzeit

Das Brautpaar kommt mit dem Schiff: Die Fischerhochzeit in Tutzing wird immer mit großem Aufwand und Liebe zum Detail inszeniert. (Foto: Arlet Ulfers)

Im Juli 2026 soll das aufwendig inszenierte Schauspiel nach einer alten Überlieferung wieder zu sehen sein.

Wenn die Tutzinger Fischerhochzeit feiern, dann kommen Tausende. Ein ganzes Wochenende wird dann die Liebesgeschichte zweier Fischerkinder mit Brautlader, Polterabend, Brautessen und Festzug nachgespielt. Nach einer langen Pause soll dieses traditionelle Spektakel in ziemlich genau zwei Jahren wieder stattfinden. Nach der Fußballweltmeisterschaft und möglichst auch nach Abschluss der Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt.

Die Kommunalpolitik hat schon einmal ihr grundsätzliches Einverständnis gegeben. In der vergangenen Woche hat sich der Gemeinderat einstimmig für den Termin im Juli 2026 ausgesprochen, berichtet Rathaussprecher Jan-Philipp Grande. Allerdings stehe und falle dieser Termin mit dem Fortgang der Arbeiten an der Hauptstraße. Sollte es zu Verzögerungen kommen, wäre eine Verschiebung um ein weiteres Jahr denkbar. Darum berät der Tutzinger Gemeinderat im Winter noch einmal über das Thema.

Das Fest findet seit den Siebzigern alle fünf Jahre statt und geht zurück auf die Hochzeit eines Fischersohns, der 1812 nach seiner Rückkehr aus dem Russlandfeldzug seine Braut von der anderen Seeseite ehelichen konnte. Die Darsteller sind Tutzinger Bürger, das Brautpaar muss von einem alten Fischergeschlecht abstammen. Kreisheimatpfleger Josefranz Drummer hat das historische Schauspiel verfasst und 1929 erstmals aufführen lassen. Zuletzt wurde die Hochzeit im Jahr 2017 gefeiert. Auf der geschmückten Hauptstraße bewegte sich damals ein 800 Meter langer Festzug mit mehr als 650 Mitwirkenden.

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